Infektiologie und Mikrobiologie

Willkommen auf der Homepage von Dr. Peter Kuntz

13.08.06


 

Im Folgenden finden Sie ein Repetitorium für das Unterrichtsgebiet Infektiologie, welches sich im Unterricht an Krankenpflege- (Schwestern-) Schulen und in der Ausbildung zu Zytologieassistentinnen bewährt hat.





 

 

 

! ! ! Neu ! ! !

Aufgrund des großen öffentlichen Interesses wurden die Kapitel "BSE / Rinderwahn" und "Maul- und Klauenseuche" neu in dieses Repetitorium aufgenommen

zum Kapitel "BSE / Rinderwahn"

zum Kapitel "Maul- und Klauenseuche"

zum Gästebuch

zum Kapitel "Blutgruppen" (Fragen und Antworten)

 


 

 

Stäbchenbakterien, Kokken und Pilze im mikroskopischen Bild (Vergrößerung ca. 1000-fach)

Foto: W. Meister, Mannheim

 

 

Weitere "Repetitorien" liegen noch in der Schublade zur späteren Veröffentlichung ...

 

Bitte beachten Sie:

Die Entwicklung der medizinischen Mikrobiologie befindet sich, wie die anderen Naturwissenschaften auch, in ständigem Fluß. Täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu, alte müssen u. U. modifiziert oder korrigiert werden. So stellt auch dieses Repetitorium kein endgültiges Werk dar, sondern spiegelt den Stand der Erkenntnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt wider.

 

Für die Richtigkeit der Angaben kann ich keine Haftung übernehmen. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere durch falsche oder unterlassene Diagnostik oder Therapie sind ausdrücklich ausgeschlossen !

 

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Stand: 15.10.1997
Bildmaterial:16.9.2004

Infektiologie

für

Krankenpflegeberufe

 

- ein Repetitorium -

 

 

 

 

 

von Dr. med. Peter Kuntz

 

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

A) Allgemeine Infektiologie

 

Definitionen wichtiger Begriffe

Kontamination
Infektion
Pathogenität
Virulenz
Resistenz des Makroorganismus
Epidemie
Endemie
Pandemie
 

Infektionspforten und Übertragungswege

Infektionswirkungen und Ausbreitungswege von Infektionen im Körper

Infektionskrankheit
 

Folgezustände nach Infektionen

Schutz- und Abwehrmechanismen des Körpers

Unspezifische Mechanismen
Spezifische Immunität
 

Erregerreservoire

Reservoire für Krankheitserreger

Der kranke Mensch
Der Dauerausscheider
Der Keimträger
Kranke Tiere
Leichen
Insekten
Die kontaminierte Umwelt
 

Stadieneinteilung von (zyklischen) Infektionskrankheiten

Inkubationszeit
Generalisationsstadium
Organstadium
Rekonvaleszenz
 

B) Bakterielle Infektionen

Sepsis

Keuchhusten (Pertussis) (Dia IB 15, DK 29)

Staphylokokkenerkrankungen (Dia DK 24, DK 26)

Streptokokkeninfektionen und Folgekrankheiten)

Tonsillitis
Scharlach
Erysipel
Rheumatisches Fieber
Weitere Streptokokkenerkrankungen

Meningokokken-Meningitis (Meningitis epidemica) (Dia IB 6)

Diphtherie (Dia IB 1, DK 28)

Salmonellosen

Typhus
Paratyphus A und B
Salmonellen-Gastroenteritis

Shigellosen

Yersiniosen

Cholera (Dia IB 8)

Coli-Dyspepsie

Campylobacteriosen / Helicobacteriosen

Bruzellosen

Tularämie

Listeriose

Legionellose

Mykobakteriosen

Tuberkulose (Dia IB 9)
Lepra (Dia IB 10)
Atypische Mykobakteriosen

Milzbrand

Gasbrand (Dia IB 12)

Tetanus (Dia IB 13)

Botulismus (Dia IB 16)

Rickettsien

Chlamydien

Lymphogranuloma inguinale
Trachom
Schwimmbadkonjunktivitis
Unspezifische Genitalinfektionen
Chlamydia pneumoniae

Aktinomyzeten-Infektionen (Aktinomykosen, Nokardiosen)

 

C) Pilzerkrankungen

Aspergillose als Schimmelpilzerkrankung (Dia M2-7)

Hefepilz-(= Sproßpilz)-Erkrankungen (Dias DK 18, DK 19, M2-1)

Soor
Systemische Erkrankungen
Kryptokokkose
 

D) Viruserkrankungen

Erkrankungen der Luftwege

Erkältungskrankheiten
Grippe

Erkrankungen des ZNS

Polio
Coxsackie-Virus- und ECHO-Viren-Infektionen
Arboviren-Infektionen
FSME
Tollwut

Exanthematische Viruskrankheiten

Herpes (Dias IV 13, DK 20)
Windpocken / Herpes zoster (Dias IV 15, IV 16, DK 9 / IV 19, IV 20)
Masern (Dias IV 8, IV 9)
Röteln (Dia IV 3, DK 3)
Pocken (Dia IV 1, IV2)

Weitere Viruskrankheiten

Mumps (Dia DK 11, IV 11)
Infektiöse Mononukleose (Dia IV 10)
Zytomegalie
Rotavirus-Erkrankungen
Gelbfieber
Hepatitis (Dia IV 22)
Hepatitis A
Hepatitis B
Hepatitis C
Hepatitis D
Hepatitis E
AIDS
 

E) Protozoenerkrankungen

Amöben

Lamblien

Trichomonaden

Trypanosomen

Toxoplasmen

Plasmodien

Pneumocystis carinii

 

F) Wurmerkrankungen und sonstige Parasitosen

Bandwürmer (Zestoden)

Rinderbandwurm
Schweinebandwurm
Fischbandwurm
Hundebandwurm
 

Rund- und Fadenwürmer (Nematoden)

Oxyuren
Askariden (Spulwürmer)
Trichinen
 

Saugwürmer und Egel (Trematoden)

Schistosomen
 

Sonstige parasitäre Erkrankungen

Milben
Zecken (Dias Pa 1, Pa 2)
Läuse (Dia Pa 6, DK32)
Flöhe (Dia Pa 8, Pa 5)
Wanzen (Dia Pa 9)
 

G) Impfungen

Definition und Zweck der Impfung

Definition der aktiven und passiven Impfung (Immunisierung)

Die aktive Immunisierung
Die passive Immunisierung

Verwendete Impfstoffe

Lebende Erreger
Totimpfstoffe
Toxoid

Indikationsstellungen

Anforderungen an Impfstoffe

Impfkalender

Beispiele einiger Impfungen

Gegen Viren
Gegen Bakterien oder deren Toxine

Definition und Beispiele von Impfreaktionen und Impfkomplikationen

Immunantwort
Impfkomplikation

Erforderliche und empfohlene Impfungen im internationalen Reiseverkehr und Chemoprophylaxe bei Malaria

 

 

Einstieg: Dia IB 17 Pestepidemie Sept. 1994 in Indien

Die gesamte Infektiologie und Hygiene gliedert sich nach dem offiziellen (alten!) Stoffplan für Rheinland-Pfalz auf in die Gebiete:

 

Bakteriologie, Virologie und Parasitologie (Gebiet 2.5)

Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen (Gebiet 2.6)

Schutzimpfungen (Gebiet 2.7)

Infektionskrankheiten (6.2.11-6.2.12)

Geschlechtskrankheiten (6.9.7)

Hygiene ... (...)

 

Die Infektiologie im Rahmen des Unterrichts gliedert sich in die Gebiete:

 

1. Infektionserreger und Parasiten (2.5.1)

2. Infektionspforten, Infektionswege, Infektionswirkungen (2.5.2)

3. Infektionskrankheiten (6.2.11-6.2.12)

4. Schutzimpfungen (2.7)

5. Geschlechtskrankheiten (im Rahmen der Dermatologie 6.9.7)

 

 

I. Das Gebiet Infektionserreger und Parasiten umfaßt folgende Themen:

 

Bakteriologie: Aufbau, Stoffwechsel und Nachweismethoden von Bakterien. Entnahme und Transport von bakteriologischem Untersuchungsmaterial. Normalflora des Menschen. Prinzip und Stellenwert des Antibiogramms. Systematik der Bakterien.

 

Mykologie: Einteilung der medizinisch relevanten Pilze in das DHS-System.

 

Protozoologie: Aufbau und Eigenschaften von Protozoen im Vergleich zu Bakterien. Einteilung der Protozoen anhand einiger ausgewählter Beispiele.

 

Virologie: Aufbau und Eigenschaften von Viren im Vergleich zu Bakterien.

 

Parasiten: Einteilung der Würmer in Nematoden (Rund- und Fadenwürmer), Trematoden (Saugwürmer, Egel) und Zestoden (Bandwürmer) anhand einiger wichtiger Beispiele. Arthropoden (Gliederfüßler) als Vektoren (Überträger) von Krankheiten.

 

 

Näheres zum Gebiet I siehe Repetitorium Medizinische Mikrobiologie.

 

A) Allgemeine Infektiologie

II. Das Gebiet Infektionspforten, Infektionswege, Infektionswirkungen umfaßt folgende Themen:

 

Definitionen wichtiger Begriffe

Kontamination

Ist lediglich die "Verseuchung" mit einem Mikroorganismus, die nicht zwangsläufig zu einem Eindringen des Erregers und zur Infektion führen muß.

Infektion

Die Infektion setzt das Eindringen des Krankheitserregers in den Organismus voraus. Weitere Bedingungen sind die Vermehrung des Erregers und die Reaktion des Makro-Organismus auf den eingedrungenen Mikroorganismus. Eine Infektion bedeutet andererseits aber nicht zwangsläufig den Ausbruch einer Infektionskrankheit.

Pathogenität

Eigenschaft eines Mikroorganismus, bei einem Wirt Krankheiten zu verursachen (menschenpathogen, tierpathogen ...). So können Pneumokokken eine Pneumonie verursachen, sie sind pathogen für den Menschen.

Virulenz

Bestimmt den Grad der Pathogenität eines Krankheitserregers, seine Aggressivität. Pneumokokken ohne Kapsel können keine Pneumonie mehr auslösen. Sie sind als Angehörige der Spezies Pneumokokken zwar pathogen, aber nicht mehr virulent.

Resistenz des Makroorganismus

Ist der Organismus für einen bestimmten Krankheitserreger, genetisch festgelegt, nicht empfänglich, so spricht man von angeborener Resistenz.

Epidemie

Ist eine zeitlich und räumlich begrenzte Massenerkrankung. Beispiel: Lebensmittelvergiftung in einer Kantine.

Endemie

Ist räumlich begrenzt, aber eine zeitlich weitgehend unbegrenzte Massenerkrankung. Beispiel: Malaria in Malariagebieten.

Pandemie

Ist eine Massenerkrankung, die zeitlich begrenzt, aber räumlich unbegrenzt ist. Beispiel: die Grippewellen, die ihren Ursprung in Asien haben und sich über alle Kontinente verbreiten.

 

Infektionspforten und Übertragungswege

Als Infektionspforten kommen die Haut (z.B. Mastitis durch Staphylokokken) und die Schleimhäute in Betracht. Die Schleimhäute lassen sich wiederum unterteilen in den Nasen-Rachen-Raum (z.B. Eindringen von Meningokokken und nachfolgender Ausbruch einer Meningitis), den Verdauungstrakt (z.B. Typhuserreger), oder den Urogenitaltrakt. (Lues). Demzufolge gibt es auch verschiedene Übertragungswege: perkutan (durch die verletzte oder unverletzte Haut hindurch), aerogen (über die Luft) über Staub oder Tröpfcheninfektionen, über Vektoren (z.B. Zecken), fäkal-oral und enteral über die Magen-Darm-Schleimhaut und parenteral im Sinne einer Injektion. Die sexuelle Übertragung bestimmter Krankheiten (Hepatitis, HIV) kommt praktisch einer parenteralen Infektion gleich, da die Erreger über kleinste Verletzungen direkt in die Blutbahn des Geschlechtspartners eindringen können. Die Nabelwunde spielt bei Neugeborenen, vor allem in Entwicklungsländern eine besondere Rolle als Eintrittspforte von Infektionserregern, z.B. Nabelschnur-Diphtherie. Einen "Sonderfall" stellt die Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene dar (z.B. HIV).

 

Infektionswirkungen und Ausbreitungswege von Infektionen im Körper

Infektionskrankheit

(s.a. "Infektion"): Krankheiten, die aus einer Infektion entstehen, in ihrem Ablauf wesentlich von der Infektion geprägt werden und erst nach weitgehender Beherrschung der Infektion ausheilen.

 

Folgezustände nach Infektionen

Als Folge einer abgelaufenen Infektion kommt es meist zu einer spezifischen Immunität gegen den Erreger. Normalerweise wird der Erreger aus dem Organismus eliminiert. Bestimmte Krankheitserreger können aber jahrelang persistieren ohne auszuheilen, z.B. bei Lues.

 

Schutz- und Abwehrmechanismen des Körpers

Zur Abwehr von körperfremden Partikeln, also auch Krankheitserregern, stehen dem Organismus spezifische und unspezifische Mechanismen zur Verfügung.

 

Spezifische und unspezifische Immunität

Unspezifische Mechanismen

stellen z.B. Fieber und verschiedene Enzyme im Blut dar.

Spezifische Immunität

kann aktiv oder passiv erworben sein. Eine aktiv erworbene Immunität ist beispielsweise die aktive Schutzimpfung, eine passive Immunisierung die Gabe von Hyperimmunglobulin.

 

Erregerreservoire

Einige Infektionserreger können in der Umwelt überleben und sich dort ernähren und fortpflanzen, wie z.B. viele Bakterien, andere dagegen, z.B. alle Viren, können sich ohne Wirt nicht fortpflanzen oder gehen innerhalb kürzester Zeit in der freien Natur zugrunde, sind also an einen Wirt gebunden, der das "Reservoir" für Neuinfektionen darstellt. Unter den wirtsgebundenen Infektionserregern und Parasiten gibt es solche die streng an einen bestimmten Wirt gebunden sind, z.B. T.pallidum, und solche, die weniger wirtsgebunden sind, wie z.B. der Hundebandwurm.

 

Reservoire für Krankheitserreger

Der kranke Mensch

z.B. bei einer Salmonellen-Enteritis.

Der Dauerausscheider

z.B. nach überstehen der Salmonellen-Enteritis scheidet der Mensch trotz scheinbarer Gesundheit den Erreger noch aus.

Der Keimträger

z.B. der gesunde Mensch, der S.aureus im Nasen-Rachen-Raum beherbergt und diesen unbemerkt in seine Umgebung streut. So kann auch das Pflegepersonal die Infektionsquelle für Hospitalismusinfektionen werden!

Kranke Tiere

können bei Empfänglichkeit des Menschen die Krankheit auf diesen Übertragen, z.B. Tollwut, oder der Mensch kann sich durch den Genuß von infiziertem Fleisch anstecken z.B. mit Bandwürmern.

Leichen

können auch ein Erregerreservoir bilden. Verständlicherweise bieten sie keine Abwehrschranken mehr gegen das ungehemmte vermehren von Krankheitserregern.

Insekten

bilden oftmals das Reservoir für Krankheitserreger, für bestimmte Erreger ist der Wirtswechsel sogar unerläßlich, z.B. bei Malaria.

Die kontaminierte Umwelt

bietet ebenfalls eine Reservoir, beispielsweise das Wasser für die Bilharziose-Larven, die das Wasser nur "kontaminieren" und bald zugrunde gehen, wenn sie nicht bald einen Wirt finden. Ein praktisch unerschöpfliches Reservoir bildet die Umwelt für wirtsungebundene Krankheitserreger, z.B. Tetanus oder Gasbrand.

 

 

Stadieneinteilung von (zyklischen) Infektionskrankheiten

 

Die zyklischen Infektionskrankheiten werden in 4 Stadien eingeteilt:

 

Inkubationszeit

Zeit vom Eindringen des Erregers bis zum Ausbruch von Krankheitszeichen. Die Krankheitserreger befinden sich zu diesem Zeitpunkt meist im RES und vermehren sich dort.

Generalisationsstadium

Durch das erneute Eindringen der Krankheitserreger in die Blutbahn kommt es zu allgemeinen, unspezifischen Entzündungszeichen, wie Fieber, Leukopenie und Milzschwellung.

Organstadium

Der Infektionsprozeß lokalisiert sich in bestimmte Organe, so daß spezifische Organveränderungen auftreten, z.B. Ikterus (Gelbsucht) bei Hepatitis.

Rekonvaleszenz

Nach Überstehen der Krankheit entwickelt sich meist eine Immunität, die lange, u.U. lebenslang anhalten kann. Der Erreger wird nach Überstehen der Krankheit meistens, aber nicht immer, aus dem Organismus eliminiert (Ausnahme z.B. Lues).

 

III. Das Gebiet der Infektionskrankheiten umfaßt folgende Krankheiten:

 

Bakterielle Infektionen, Viruserkrankungen, Pilzerkrankungen, Protozoenerkrankungen, Wurmerkrankungen und sonstige Parasitosen.

 

B) Bakterielle Infektionen

Sepsis

Kann durch Bakterien, Pilze, Protozoen und Würmern, nicht aber von Viren verursacht sein. Die Krankheitserreger stammen von einer streuenden Lokalinfektion und rufen schwere Allgemeinerscheinungen hervor, wie Fieber, Schüttelfrost, Schock u.a. In der Blutbahn findet keine Vermehrung der Erreger statt, jedoch kann es zu weiterer Streuung in andere Organe und Körperregionen kommen.

 

Keuchhusten (Pertussis) (Dia IB 15, DK 29)

Erreger ist Bordetella pertussis. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir. Das Vollbild der Erkrankung ist geprägt durch heftige, krampfartige Hustenanfälle mit stark hörbaren Einatmungsgeräuschen. Säuglinge und Kinder sind am meisten betroffen. Die Ansteckungsgefahr ist im Anfangsstadium, dem sog. Stadium catarrhale, am größten.

Therapie: Ist nur im Anfangsstadium mit z.B. Ampicillin erfolgversprechend. Superinfektionen müssen, je nach Erreger, therapiert werden. Eine Schutzimpfung steht zur Verfügung.

 

Staphylokokkenerkrankungen (Dia DK 23 - DK 26)

Krankheitserscheinungen werden praktisch nur von S.aureus ausgelöst. Meist handelt es sich um eitrige Prozesse der Haut und Ihrer Anhanggebilde. Typische Erkrankungen sind Furunkel und Karbunkel (= mehrere zusammenfließende Furunkel), die abgekapselte Eiterungen in der Haut darstellen sowie Abszesse.

Zur Mastitis, einer Entzündung der Brustdrüse, kommt es durch das Eindringen der Erreger in kleine Verletzungen beim Stillen (Mastitis puerperalis). Die Sepsis puerperalis (Wochenbettfieber) wird am häufigsten durch S.aureus verursacht, ist bei uns heute aber selten.

Ein weiteres Krankheitsbild ist die Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokkentoxine. Hier kommt es 3-5 Stunden nach Lebensmittelgenuß zu Brechdurchfällen, die durch aufgenommenes Staphylokokkentoxin bedingt sind.

Davon abzugrenzen ist die seltene Staphylokokkenenteritis, die durch eine Darminfektion mit Staphylokokken bedingt ist.

 

Streptokokkeninfektionen und Folgekrankheiten)

Tonsillitis

Die Tonsillitis (Angina, Mandelentzündung) wird durch A-Streptokokken, meist über eine Tröpfcheninfektion hervorgerufen. Am häufigsten sind Kinder zwischen dem 4. und 10. Lebensjahr betroffen. Symptome sind Fieber um 39° - 40°C, Schüttelfrost und Schmerzen im Gaumenbereich. Die Sprache wird undeutlich und klosig, auf den Mandeln können sich eitrige Beläge bilden. Eine Immunität bildet sich nicht. Gefürchtete Komplikationen sind die Streptokokken-Folgekrankheiten z.B. Glomerulonephritis und rheumatisches Fieber.

 

Scharlach

Scharlach (Scarlatina) (Dia DK 4 - DK 8, IB 2) ist ebenfalls eine Streptokokkeninfektion mit A-Streptokokken. Das Exanthem (kleine rote Flecken) wird durch ein Streptokokkentoxin hervorgerufen. Es bildet sich eine Angina aus, jedoch stehen hier die toxischen Wirkungen des Scharlach-Toxins im Vordergrund. Typische Symptome sind das kleinfleckige Exanthem unter Aussparung des Kinn-Oberlippen-Dreiecks und die sog. Himbeerzunge, die durch hervortretende rote Papillen bedingt ist.

Komplikationen sind zerebrale Intoxikationen, Krämpfe und Myokarditis. Nur gegen das Toxin bildet sich nach überstandener Krankheit eine Immunität aus, so daß es also weiterhin zu Streptokokkeninfektionen, nicht aber zum Scharlach kommen kann!

 

Erysipel

Das Erysipel (Wundrose) (Dia IB 3, IB 4, DK 27) ist eine diffuse, also nicht wie bei einem Abszeß abgegrenzte Streptokokkeninfektion der Haut, die mit Fieber und Allgemeinsymptomen einhergeht. Die Rötung breitet sich flächenhaft aus, ist scharf begrenzt und sehr schmerzhaft. Am häufigsten betroffen sind Säuglinge und Erwachsene zwischen 30-50 Jahren. Eine Immunität bildet sich nicht aus. Komplikationen sind Narbenbildungen und daraus folgende Ödembildungen.

 

Rheumatisches Fieber

Rheumatisches Fieber (akuter Gelenkrheumatismus, Polyarthritis) wird ebenfalls von Streptokokken verursacht. Typisch ist hier die (nicht-eitrige) Entzündung der Gelenke. Schwerwiegender ist die Beteiligung des Herzens (Myokarditis), die zu Herzrhythmusstörungen und Klappeninsuffizienz führen kann. Dem rheumatischen Fieber geht immer eine A-Streptokokkeninfektion -auch asymptomatischen- des Rachenraumes (kein Erysipel!) mit einer Verzögerung von 1-5 Wochen voraus.

 

Die akute Glomerulonephritis wird ebenfalls nach A-Streptokokkeninfektionen beobachtet. Sie ist gekennzeichnet durch eine rückbildungsfähige Glomerulonephritis (Nierenentzündung) und wird, ebenso wie das Rheumatische Fieber, als eine allergische oder Autoimmunkrankheit gedeutet.

 

Die Streptokokken-Endokarditis (Endokarditis lenta) ist eine schleichende Sepsis mit Herzklappenfehlern und Embolien. Im Gegensatz zu den oben aufgeführten Krankheiten wird sie durch vergrünende Streptokokken, meist aus der eigenen Rachen- und Darmflora hervorgerufen. Die Erreger siedeln sich an den Herzklappen an und führen zu Herzklappenfehlern mit nachfolgender Herzinsuffizienz.

 

Pneumokokken sind ebenfalls Streptokokken. Sie finden sich bei einer Vielzahl von gesunden Personen, auch von Pflegepersonal, im Respirationstrakt. Wichtige Erkrankungen, die von Pneumokokken verursacht werden, sind die Lobärpneumonie, die Pneumokokken-Peritonitis der Mädchen, Meningitis und Otitis media.

 

Weitere Streptokokkenerkrankungen

sind Infektionen von Neu- und Frühgeborenen mit B-Streptokokken, die zu Sepsis und Meningitis führen können. Die Übertragung geschieht meist durch die Mutter beim Durchtritt durch den Geburtskanal. Auch die heute selten gewordene Sepsis puerperalis (Wochenbettfieber) kann durch Streptokokken verursacht werden.

 

Therapie der Streptokokkeninfektionen: Die genannten Streptokokken sind praktisch (mit geringen Ausnahmen) alle gegen Penicillin empfindlich.

 

Meningokokken-Meningitis (Meningitis epidemica) (Dia IB 6)

Erreger ist Neisseria meningitidis. Meningokokken finden sich in bis zu 80% bei gesunden Personen. Der Erreger ist die häufigste Ursache einer akuten bakteriellen Meningitis, die epidemisch und endemisch auftreten kann (BRD: ca. 1000 Fälle/Jahr). Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion und kann symptomlos ablaufen oder auf dem Blutweg zum Gehirn und in andere Organe weitergeleitet werden. Nach einer Inkubationsdauer von 2-4 Tagen kommt es zum schlagartigen Beginn mit Kopfschmerz, Erbrechen, unregelmäßigem Fieber und Genickstarre. Eine Bewußtseinstrübung kann auftreten.

Eine besonders schwere Form ist die perakute Meningokokkensepsis, die innerhalb 12 Stunden und manchmal noch schneller, aus voller Gesundheit zum Tode führen kann. Auffällige Zeichen sind petechiale, später konfluierende Hautblutungen.

Gefürchtete Komplikation der Meningokokken-Meningitis ist das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom mit Sepsis, Kollaps, Nebennierenblutungen, welches kaum noch therapierbar ist.

Die früher gefürchteten Dauerschäden sind heute selten geworden. Als Dauerschäden kommen Hörverlust, Blindheit und psychische Entwicklungsstörungen vor.

Therapie: Penicillin. Eine Impfung ist möglich, jedoch bietet sie keinen umfassenden Schutz.

 

Diphtherie (Dia IB 1, DK 28)

Verursacher der Diphtherie sind toxinbildende Stämme von Corynebacterium diphtheriae. Nicht-toxinbildner verursachen keine Krankheit. Die Diphtherie tritt gewöhnlich als Lokalinfektion an den Tonsillen auf, die Krankheitszeichen werden aber durch das auf dem Blutweg weitertransportierte Toxin hervorgerufen. Typische Anzeichen der Tonsillendiphtherie sind der süßlich-faulige Mundgeruch und die weiß-grauen fibrinösen Beläge, die über die Tonsillen hinaus auf die Schleimhaut übergreifen. Beim Versuch, die Beläge abzustreifen, blutet es.

Andere Formen der Diphtherie sind Kehlkopfdiphtherie, Nasendiphtherie, Ohrendiphtherie, Bindehautdiphtherie, und Hautdiphtherie. Eine schwere Form mit hoher Sterblichkeit ist die toxische Diphtherie, die auch heute noch eine hohe Sterblichkeit aufweist.

Als Komplikation tritt die akute Myokarditis auf, die die häufigste Todesursache in den ersten 2 Wochen darstellt. Weitere Komplikationen treten auf in Form von Nervenlähmungen und Nierenschäden.

Prophylaxe und Therapie: Die aktive Diphtherie-Impfung ist möglich. Bei Verdacht auf Diphtherie muß sofort passiv immunisiert werden. Zusätzlich wird antibiotisch (z.B. mit Penicillin) behandelt.

 

Salmonellosen

Die Salmonellenerkrankungen lassen sich in die Gruppe Typhus und Paratyphus und die die Gastroenteritis-Gruppe einteilen.

Typhus

Der echte Typhus (Bauchtyphus) ist eine Infektion mit Salmonella typhi. Er ist eine systemische Erkrankung. Die Infektion erfolgt oral über verseuchtes Trinkwasser oder Lebensmittel, die Inkubationszeit beträgt 7-21 Tage. Über die Darmschleimhaut dringt der Erreger in die Blutbahn ein mit anschließender Absiedlung in weitere Organe. Es kommt zum Fieberanstieg auf 39° - 41° C über 1-2 Wochen. Typische Erscheinungen sind starke Kopfschmerzen, Bradykardie, Leukopenie und Roseolen auf der Bauchhaut. Im Darm kommt es im Verlauf der Erkrankung zur Geschwürsbildung. Die Darmperforation und die folgende Peritonitis sind gefährliche Komplikationen. Die Krankheit hinterläßt eine Immunität. Probleme bereiten sog. Dauerausscheider, die nach Überstehen der Krankheit weiterhin Salmonellen ausscheiden. Dieses Problem kann durch neuere Antibiotika möglicherweise beherrscht werden.

Paratyphus A und B

sind prinzipiell dem Typhus ähnlich, jedoch verläuft die Krankheit i.a. milder.

Salmonellen-Gastroenteritis

Sie wird durch andere, mehr oder weniger stark verbreitete Salmonellen hervorgerufen. Durch Aufnahme der Salmonellen kommt es zur Infektion, die produzierten Enterotoxine bewirken die typischen Brechdurchfälle. Die Inkubationszeit liegt bei mehreren Stunden bis zu einigen Tagen.

 

Therapie der Salmonellosen: Chloramphenicol, Ampicillin und Gyrasehemmer. Die Gastroenteritiden werden gewöhnlich nicht behandelt, wenn keine Besonderheiten vorliegen (Säugling, hohes Alter, Immunschwäche), da die Ausscheidung u.U. verlängert wird. Gyrasehemmer sollten nur bei Erwachsenen angewendet werden.

 

Shigellosen

Shigellen sind die Erreger der bakteriellen Ruhr, einer Dickdarmentzündung. Symptomatisch sind Fieber, häufige, wässrig-dünne Durchfälle.

Therapie: wichtig ist der Wasser- und Elektrolytersatz, bes. bei Säuglingen. Zur antibiotischen Therapie kommt z.B. Ampicillin infrage.

 

Yersiniosen

Es gibt 2 Krankheitsbilder, die durch Yersinien ausgelöst werden, Darminfektionen mit Durchfällen, appendizitischen Syndromen und Hauterscheinungen (Erythema nodosum), und die bei uns nicht mehr auftretende Pest, die im Mittelalter unsere Bevölkerung in einigen Gebieten auf ca. 1/3 reduzierte! Überträger der Pest waren Rattenflöhe, die nach dem Tod ihres Wirtes auf den Menschen übersiedelten und so die Pest von den Ratten auf den Menschen übertrugen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist möglich, z.B. bei der Beulenpest (Bubonenpest). Noch ansteckender und extrem gefährlich ist die Lungenpest, die oft schon innerhalb von 1-2 Tagen zum Tode führt.

Der Brauch, sich "Gesundheit" beim Niesen zu wünschen, soll daher kommen, daß sich die Lungenpest mit katarrhalischen Symptomen ankündigte.

Pestherde gibt es heute noch in Asien, Afrika, und Amerika!

Therapie: z.B. Tetracycline.

 

Cholera (Dia IB 8)

Die Cholera ist eine akute, lokale Darminfektion, hervorgerufen durch Vibrio cholerae. Charakteristisch sind die sog. Reiswasserstühle, mit der die Durchfälle bezeichnet werden. Das Krankheitsbild wird im wesentlichen durch den enormen Wasser- und Elektrolytverlust bestimmt. Die Therapie besteht daher im Ausgleich dieser Defizite. Antibiotika, z.B. Tetracycline, können die Dauer der Krankheit und der Erregerausscheidung verkürzen.

 

 

Coli-Dyspepsie

Die Erkrankung tritt vorwiegend bei Säuglingen als fäkal-orale Schmierinfektion auf, die auch über Gegenstände z.B. Wickeltische, übertragen werden kann. Die Symptome sind die einer Enteritis, mit Erbrechen, Durchfall und gelegentlich Fieber von 38° - 39° C. Komplikationen sind meist die Wasser- und Elektrolytverluste, die zu schweren Verlaufsformen führen können. Die Therapie besteht in erster Linie im Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich und ggf. Antibiotikagabe.

 

Campylobacteriosen / Helicobacteriosen

Die bekanntesten Campylobacterinfektionen sind bei uns relativ häufig vorkommende, aber nicht als solche Infektionen erkannte Durchfallerkrankungen, die gewöhnlich nicht behandelt werden müssen.

 

Helicobacter pylori ist vermutlich mindestens Mitverursacher von rezidivierenden Gastritiden (Magengeschwüren), deren Therapie heute aber noch nicht mit sicherem Erfolg durchgeführt werden kann.

 

Bruzellosen

Bruzellenerkrankungen kommen vor allem in Mittelmeerländern als Morbus Bang, Maltafieber und Schweinebruzellose vor. Die Krankheit wird gewöhnlich vom Tier auf den Menschen übertragen. Die Erreger befallen das RES und führen bei Tieren zu seuchenhaften Aborten.

Prophylaxe: u.a. keine Rohmilchprodukte, z.B. Schafskäse, essen.

 

Tularämie

Erreger: Francisella tularensis. Es handelt sich um eine bei uns seltene Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird, z.B. beim verarbeiten von Wild oder durch Verspeisen infizierter Tiere.

 

Listeriose

Erreger ist Listeria monocytogenes. Betroffen sind vor allem Säuglinge, am meisten Neugeborene. Die Mütter sind gewöhnlich nicht erkrankt. Die Infektion erfolgt, außer bei Neugeborenen, wahrscheinlich über Tierkontakte. Es sind aber auch Fälle bekannt, die durch Säuglingsnahrung übertragen wurden. Ebenfalls wurden Listerien schon in der Rinde von sogenanntem Rotschmier-Käse nachgewiesen.

Die Infektion äußert sich als Sepsis und Meningo-Enzephalitis.

 

Legionellose

Die Legionellose (Legionärskrankheit) ist eine erst seit wenigen Jahren bekannt und wird von Legionellen hervorgerufen. Die Krankheit äußert sich als schwere atypische Bronchopneumonie mit hoher Letalität, die bei immungeschwächten Personen auftritt. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich über die Wasserbehälter der Luftbefeuchter in Klimaanlagen (Krankenhäuser und Hotels). Da bei modernen Duschanlagen stärkere Aerosolbildungen auftreten und ein Legionellenbefall nicht ganz ausgeschlossen werden kann, wird empfohlen, entsprechende Warmwasseranlagen über 60° C zu betreiben, oder in regelmäßigen Abständen hochzuheizen.

 

Mykobakteriosen

Die Mykobakterien werden nach älteren Einteilungen in die typischen Mykobakterien, die Erreger der Tuberkulose und der Lepra und die atypischen Mykobakterien eingeteilt, die Bedeutung als Infektionserreger bei Abwehrgeschwächten (z.B. AIDS) besitzen.

 

Tuberkulose (Dia IB 9)

Die Tuberkulose (Morbus Koch, Schwindsucht) ist eine auch im Zeitalter der Antibiotikatherapie ernstzunehmende Krankheit, auch wenn sie viel von ihrem früheren Schrecken (Krankheit der armen Leute) verloren hat. Die Erreger sind Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium bovis, der Erreger der Rindertuberkulose, der aber auch den Menschen befällt.

Die typische Tuberkulose ist die Lungentuberkulose. Eintrittspforte ist gewöhnlich der Respirationstrakt. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion über Kranke mit offener Tuberkulose. Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Symptomen und subfebrilen Temperaturen. Häufig wird Nachtschweiß angegeben.

Das erste Stadium der Krankheit wird als Primärkomplex bezeichnet. Dieser besteht aus dem Primärherd, der durch aufgelöstes Gewebe und Tuberkelbakterien eine Verkäsung zeigt und sich vom gesunden Gewebe abkapselt, und dem vergrößerten Hiluslymphknoten. Das Allgemeinbefinden ist dabei meist nur gering beeinträchtigt. Im späteren Verlauf verkalkt der Primärkomplex meistens, wobei die Mykobakterien aber überleben und die Krankheit reaktiviert werden kann. Dies kann unter ungünstigen Abwehrbedingungen erfolgen (Mangelernährung, Krankheiten, Alter etc.) und in ein Sekundärstadium überleiten, in dem die Erreger bronchogen, lymphogen oder hämatogen in andere Organe gestreut werden können. Im Tertiärstadium können die verschiedensten Organe befallen sein und in der Lunge können sich Kavernen bilden, die in benachbarte Bronchien einbrechen können. Bei einer Miliartuberkulose kommt es durch die Streuung zu multiplen Herden; bei Lungenbefall spricht man im Röntgenbild vom sog. Sternenhimmel.

Eine Darmtuberkulose kann auch primär über Nahrungsmittel entstehen. Hierbei handelt es sich oft um Mycobacterium bovis durch verseuchte Milch.

Weitere Beispiele für Tuberkulosen sind die Nierentuberkulose, bei der TBC-Bakterien im Urin ausgeschieden werden und die tuberkulöse Meningitis, die auch heute noch bei uns vorkommt und deshalb so gefährlich ist, weil sie oft schleichend und uncharakteristisch beginnt und dann sehr schnell zum Tode führt.

Lepra (Dia IB 10)

Die Lepra (Morbus Hansen, Aussatz) wird hervorgerufen durch Mycobacterium leprae und war in früheren Zeiten auch bei uns wohl bekannt. Die Zahl der Erkrankten wird weltweit auf ca. 12 Mio. geschätzt. Der Erreger hat eine extrem lange Generationszeit und entsprechend lange ist auch die Inkubationsdauer, die wahrscheinlich bis zu Jahren dauern kann. Es gibt 3 verschiedene Formen der Lepra, die bekannteste ist die, welche zu schmerzlosen Verstümmelungen der Gliedmaßen führt. Eintrittspforte der Lepra ist die Nase, von deren Schleimhaut auch große Mengen Erreger ausgeschieden werden können.

 

Atypische Mykobakteriosen

Diese können beispielsweise von Mycobacterium avium, dem Erreger der Geflügeltuberkulose ausgelöst werden. Meist liegt eine Immunschwäche vor z.B. AIDS.

 

Therapie der Mykobakteriosen: Für die Behandlung der Mykobakteriosen stehen verschiedene spezielle Antibiotika zur Verfügung. Die Behandlung muß immer mit einer Kombinationstherapie durchgeführt werden, um Resistenzbildungen zu vermindern. Alle Mittel haben starke Nebenwirkungen. Die Therapie erstreckt sich über mindestens 6 Monate, z.T. auch länger. Ein Klinikaufenthalt über den gesamten Behandlungszeitraum ist heute meistens nicht mehr erforderlich.

 

Milzbrand

Der Erreger des Milzbrandes (Anthrax) ist Bacillus anthracis. Die Übertragung erfolgt vom Tier auf den Menschen. Gefährdete Gruppen sind z.B. Metzger und Tierärzte. Milzbrand war und ist vermutlich noch als biologische Waffe in den Arsenalen verschiedener Staaten, sodaß eine gewisse Kenntnis dieses Krankheitsbildes bei medizinischem Personal nicht nur von rein akademischem Interesse sein sollte.

Der Milzbrand tritt meist als Hautmilzbrand z.B. über kontaminierte Tierfelle, mit nur geringer Letalität auf. Gefährlich ist der Lungenmilzbrand nach Einatmen der Sporen. Eine Milzbrandsepsis kann bei allen Formen des Milzbrandes entstehen und endet fast immer tödlich.

 

Gasbrand (Dia IB 12)

Erreger des Gasbrandes sind verschiedene Klostridienarten z.B. Clostridium perfringens. Da die Erreger wie die übrigen Klostridien überall im Boden vorkommen, kann man sie nicht ausmerzen, sondern muß zur Vermeidung individuell hygienische Grundsätze bei der Wundversorgung beachten. Gasbrand ist eine Erkrankung der Kriegszeiten mit schweren Verletzungen und weiteren ungünstigen Faktoren. Trotzdem kommen auch heute Gasbrandfälle vor, z.B. nach Bauchoperationen mit Eröffnung des Darmes.

Als charakteristisches Zeichen findet man ödematös geschwollenes Gewebe, das beim Zusammendrücken wegen der Gasbildung im sich zersetzenden Gewebe knistert.

Als Therapie kommen Antibiotika, sauerstoffzuführende Maßnahmen und vor allem chirurgische Maßnahmen bis hin zur Amputation in Betracht.

 

Tetanus (Dia IB 13)

Der Erreger des Tetanus (Wundstarrkrampf) ist Clostridium tetani, ein anaerobes Bakterium. Wie beim Botulismus wird auch hier das klinische Bild nicht durch die Vermehrung der Erreger, sondern durch seine Toxinwirkungen bestimmt. Diese ist gekennzeichnet durch starke und sehr schmerzhafte Muskelkrämpfe, die im Endstadium zum Tod durch Atemlähmung führen. Die Infektion erfolgt durch tiefe Wunden. Besonders gefährlich sind Bißwunden und solche Wunden, die nicht glattrandig sind und mit einer Gewebsquetschung einhergehen.

Therapie: Die Antibiotikatherapie ist wirkungslos, da sich das Toxin zum Krankheitsbeginn schon längst im Körper befindet. Die Immunisierung stellt den einzigen Schutz vor der Erkrankung dar! Bei frischen Verletzungen kann passiv immunisiert werden, nach Ausbruch von Symptomen ist die Prognose schlecht.

 

 

Botulismus (Dia IB 16)

Der Botulismus ist eine Lebensmittelvergiftung. Der Verursacher ist Clostridium botulinum, ein anaerob wachsender Keim, der überall im Boden vorkommt. Gelangt der Erreger in luftdicht abgeschlossene Lebensmittel die nicht oder ungenügend erhitzt wurden, z.B. Schinken oder falsch behandelte Konserven, so kann sich im Laufe der Zeit das Botulinustoxin bilden, das dann gegessen wird. Botulinustoxin ist das stärkste bekannte Gift! "Bombierte" Konserven können, müssen aber nicht ein Zeichen von vergiftetem Inhalt sein. Das Toxin wird durch Kochen zerstört.

Obwohl Klostridien häufig im Darm vorkommen und keinen Botulismus verursachen, gibt es Einzelfälle, daß Säuglinge durch Klostridien im Darm an Botulismus erkrankt sind. Honig kann Klostridiensporen enthalten und so möglicherweise als einer der Verursacher in Frage kommen.

Die Krankheitszeichen entstehen durch Lähmungen des cholinergen Nervensystems. Durch Atemlähmung und Herzstillstand kommt es zu Todesfällen.

Therapie: Eine Antitoxintherapie ist möglich, jedoch kann dadurch nur ungebundenes Toxin neutralisiert und einer Verschlimmerung entgegengewirkt werden. Weitere intensivmedizinische Maßnahmen betreffen die Beherrschung der Störungen des Kreislaufs und der Atmung.

 

Rickettsien

Rickettsien sind sehr kleine Bakterien, die man früher für Viren hielt. Das ist falsch!

Krankheiten die durch Rickettsien hervorgerufen werden sind das klassische Fleckfieber (Läusefleckfieber) durch Rickettsia prowazekii, das murine Fleckfieber (Flohfleckfieber) durch Rickettsia typhi, das Milbenfleckfieber durch Rickettsia tsutsugamushi, das Wolhynische Fieber = 5-Tage-Fieber durch Rochalimaea quintana, das Q-Fieber = 7-Tage-Fieber durch Coxiella burnetii (einer eng verwandten Art) und das amerikanische Zeckenbißfieber durch Rickettsia rickettsii.

Prophylaxe: Bekämpfung der Vektoren (Läuse, Flöhe), hygienische Maßnahmen.

 

Chlamydien

Chlamydien verursachen verschiedene Krankheitsbilder. Zum einen die Ornithose = Psittakose = Papageienkrankheit durch Einatmen von Chlamydia psittaci aus dem Vogelstaub, die beim Menschen zu einer atypischen Pneumonie führt, zum anderen eine Reihe von Krankheiten, die durch Chlamydia trachomatis verursacht werden.

 

Krankheiten durch C.trachomatis:

Lymphogranuloma inguinale

Synonym: Lymphogranuloma venereum = 4. Geschlechtskrankheit, die bei uns selten ist.

Trachom

"Ägyptische Augenkrankheit", die bei uns selten geworden ist und durch Narbenbildung der Augenhornhaut zur Blindheit führen kann.

Schwimmbadkonjunktivitis

die auch bei uns vorkommt und zu eitrigen Bindehautentzündungen führt. Die Hornhaut wird aber nicht befallen, so daß die Erkrankung folgenlos ausheilt.

Unspezifische Genitalinfektionen

z.B. Urethritis, Zervizitis, Salpingitis und daraus folgend Neugeborenenpneumonien.

 

Die beiden letzten sind okulo-genitale Infektionen, die z.B. durch Schmierinfektion vom Auge zum Genitale und umgekehrt übertragen werden können!

Chlamydia pneumoniae

Eine weitere Chlamydienart, die erst spät entdeckt wurde, ist Chlamydia pneumoniae. Dieser Erreger verursacht Pneumonien, Bronchitiden und Pharyngitiden. Der Mensch ist offenbar das einzige Erregerreservior.

 

Therapie: z.B. Tetracycline.

 

Aktinomyzeten-Infektionen (Aktinomykosen, Nokardiosen)

Aktinomyzeten sind nicht, wie es der Name vermuten läßt, Strahlenpilze, sondern Bakterien, die im mikroskopischen Bild verzweigte Fäden bilden und die daher früher fälschlich als Pilze mißgedeutet wurden. Man kann die Aktinomyzeten in 2 Gruppen einteilen, die Nokardien, die aerob wachsen, also Sauerstoff benötigen und Actinomyces, die anaerob, also ohne Sauerstoff wachsen.

Krankheiten: z.B. Nokardiose bei Transplantationspatienten, z.B. Bronchopneumonie. Aktinomykose z.B. durch A.israelii + Anaerobier: tumorartige, endogen (Normalflora!) entstandene Mischinfektion. Häufig Fistelbildung nach außen.

 

 

C) Pilzerkrankungen

An dieser Stelle werden nur Beispiele für Schimmel- und Hefepilze aufgeführt. Für Dermatophyten (Haut-, Haar- und Nagelmykosen) sei auf das Fach Dermatologie verwiesen.

 

 

Aspergillose als Schimmelpilzerkrankung (Dia M2-7)

Erreger: Aspergillus, meistens Aspergillus fumigatus. Macht Lungenerkrankungen. Erkrankungen können auch nicht-infektiös als Allergie gegen Aspergillus auftreten.

 

 

Hefepilz-(= Sproßpilz)-Erkrankungen (Dias DK 18, DK 19, M2-1)

 

Soor

Erreger: Meist handelt es sich um Pilze der Gattung Candida, am häufigsten um Candida albicans.

Krankheitsbild: Es kommen die verschiedensten Lokalisationen vor: Mund, Darm, Scheide (wobei eine Übertragung auf das Neugeborene möglich ist), Ano-Genitalregion (bei der "Windeldermatitis"), Hautfalten, z.B. Leiste oder Brust. Symptome: juckende oder brennende, z.T. nässende Hautrötung mit oder ohne Bläschenbildung.

Therapie: Antimykotika lokal, bei Mund- oder Darmsoor oral, z.B. als Lutschtabletten.

Systemische Erkrankungen

Besondere und ernste Fälle von Sproßpilzerkrankungen stellen die Sepsis und die Meningitis und, bei AIDS-Patienten, die Speiseröhren-Candidose (typisch!) dar.

Kryptokokkose

Erreger ist Cryptococcus neoformans, ein Sproßpilz, der vor allem in Taubenexkrementen vorkommt, in einer besonderen Form (der sog. sexuellen Form) aber auch an Gräsern (Tauben fressen Körner und Grassamen!).

Krankheit: Kryptokokkose des Gehirns und der Hirnhäute (Meningoenzephalitis), v.a. bei Immunschwäche.

Therapie: Antimykotika systemisch.

 

 

D) Viruserkrankungen

Erkrankungen der Luftwege

Erkältungskrankheiten

werden hervorgerufen durch unterschiedliche Viren, z.B. Rhinoviren. Rhinoviren sind den Enteroviren sehr ähnlich. Bis heute sind über 110 Serotypen bekannt.

Krankheit: Rhinoviren sind die Erreger des gewöhnlichen Schnupfens, also einer Infektion der Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes. Bis auf seltene Ausnahmen (Bronchitis und Bronchopneumonie bei Kindern) bleiben die Erscheinungen lokal begrenzt.

Übertragung: Hauptsächlich in den Wintermonaten, durch Tröpfcheninfektion, z.T. aber auch über die Finger.

Impfung und Therapie: Eine Impfung gibt es nicht. Die große Vielfalt der Typen und die nur kurz dauernde Immunität erklärt die Häufigkeit der Erkrankungen im Laufe des Lebens. Als prophylaktische Maßnahmen kommt lediglich das Meiden größerer Menschenansammlungen in Frage.

 

Grippe

Ist eine spezifische Erkrankung, die durch Grippeviren übertragen wird (Influenza A, B, C), wobei Influenza A am häufigsten bei uns anzutreffen ist.

Krankheit: Virusgrippe = Influenza. Die Inkubationszeit beträgt 2-3 Tage. Danach kommt es zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Temperaturanstieg. Erbrechen, Durchfall und Kopfweh sind häufige Begleiterscheinungen. Da die Vermehrung des Virus zunächst in den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raumes beginnt, kommt es dort zur Rhinitis und Pharyngitis. Ein direkter Lungenbefall (Pneumonie) ist möglich, aber selten. Häufiger sind Begleitinfektionen bakterieller Natur (Pneumokokken, Hämophilus u.a.), die zu ernsten Komplikationen führen können. In der Vor-antibiotischen Ära waren es diese Superinfektionen, die bei der Grippe am häufigsten zum Tode führten. In seltenen Fällen kann es zu toxischen Verlaufsformen kommen, die vor allem Milz, Leber, Nieren und Myokard schädigen und häufig tödlich enden.

Übertragung: Durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Tiere (besonders Hausschweine) können die Krankheit ebenfalls übertragen. Es gibt auch tierische Grippeviren, die man als Ursache für größere Antigenwechsel verantwortlich macht (über Doppelinfektionen von Hausschweinen mit tierischen und menschlichen Grippeviren). Durch den schnellen Wechsel der antigenen Eigenschaften kommt es immer wieder zu neuen Grippeepidemien, gelegentlich, bei stärkerem Antigenwechsel sogar zu Pandemien (weltweit).

Impfung und Therapie: Die Impfung wird empfohlen bei älteren oder durch Herz-Kreislauferkrankungen vorbelasteten Menschen, sowie für beruflich exponierte Personen, z.B. auch medizinisches Personal. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht.

 

 

Erkrankungen des ZNS

Polio

(Eigentlich "Poliomyelitis" = Kinderlähmung), hervorgerufen durch das Poliovirus, welches in 3 Typen (I-III) vorkommt.

Erkrankung: Polio = Poliomyelitis = Kinderlähmung. Nach einer grippeähnlichen Episode kann es zur ZNS-Beteiligung kommen mit Meningitis oder Lähmungserscheinungen. Durch den Befall der Nervenzellen kommt es zu schlaffen Lähmungen, die die Extremitäten aber auch das Zwerchfell oder die Interkostalmuskulatur betreffen können (Behinderung oder Ausfall der Atmung). Die Lähmungserscheinungen können mehr oder weniger ausgedehnt auftreten und sich teilweise oder weitgehend zurückbilden. Bei der bulbären Form und Zwerchfellbefall kann es zum Tod durch Atemlähmung kommen.

Übertragung: Erregerreservoir ist der Mensch. Die Infektion erfolgt durch Schmierinfektion (Virus wird im Stuhl ausgeschieden!), z.T. auch über Tröpfcheninfektion. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Es besteht Meldepflicht, auch bei Verdacht. Der Erkrankungsgipfel liegt im Sommer-Herbst.

Impfung und Therapie: Eine kausale Therapie gibt es nicht. Die Impfung stellt die einzig wirksame Methode zum Schutz gegen die individuelle Erkrankung und die Weiterverbreitung in der Umwelt dar. Als Impfstoff kommen abgetötete Viren (Impfung nach Salk) oder abgeschwächte, noch vermehrungsfähige Viren (nach Sabin) zum Einsatz. Letztere Methode ist besonders einfach, da die Impfung oral als schmerzlose "Schluckimpfung" durchgeführt wird. Die anfänglichen Impferfolge seit Einführung der Schluckimpfung sind bei Weiterbestehen der inzwischen eingetretenen "Impfmüdigkeit" ernsthaft gefährdet! Ursache: Die anfänglichen Impferfolge haben das Bewußtsein für die Gefahr dieser Krankheit verdrängt und zu einer geringeren Impfrate geführt. Für einen drastische Verminderung oder Ausrottung ist aber ein bestimmter Prozentsatz an immunen Personen notwendig, um Infektketten zu unterbrechen.

 

Coxsackie-Virus- und ECHO-Viren-Infektionen

Diese Virusarten gehören wie die Polioviren und das Hepatitis-A-Virus zu den Enteroviren, die sich im Darm vermehren, dort aber keine Symptome verursachen.

Krankheiten: leichte, grippeartige Krankheitsbilder. Meningitiden kommen vor.

 

Arboviren-Infektionen

Arbo-Virus (= Arthropode-Born = von Arthropoden übertragen) ist eine veraltete Bezeichnung für Alpha- und Flaviviren, die zu den sog. Toga-Viren gehören (zu den Togaviren gehört z.B. das Rötelnvirus). Die Überträger sind Moskitos oder Zecken.

Erkrankungen: verlaufen meist asymptomatisch. Es gibt aber auch schwere Verlaufsformen mit Exanthemen, Blutungen oder Meningo-Enzephalitiden.

Krankheitsbeispiele: japanische B-Enzephalitis, Gelbfieber, FSME.

 

FSME

Krankheit: Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Diese Krankheit kommt auch in unseren Breiten vor und wird, wie Borrelia burgdorferi, von Zecken übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 2 Wochen. Nach Prodromalerscheinungen kann eine Meningitis oder Meningoenzephalitis auftreten. Als Komplikationen treten, besonders bei älteren Patienten Bulbärparalysen und Phrenikusparesen auf.

Übertragung: Zecken (in Mitteleuropa Ixodes ricinus). Endemiegebiete sind z.B. Rußland, Österreich, aber auch einige Gebiete in der Bundesrepublik südlich der Main-Linie, z.B. im Schwarzwald oder in Bayern. Die Wahrscheinlichkeit einer Enzephalitiserkrankung ist auch in Endemiegebieten gering, (ca. 1:10.000) da nicht jede Zecke infiziert ist und nicht jeder Biß einer infizierten Zecke zur Infektion und nicht jede Infektion zur Enzephalitis führt.

Impfung und Therapie: Eine passive und aktive Immunisierung mit inaktivierten Viren steht zur Verfügung. Das Hyperimmunserum muß innerhalb von max. 4 Tagen verabreicht werden, während der Inkubationszeit darf nicht aktiv immunisiert werden!

 

Tollwut

Es sind 2 Virustypen bekannt: Der Wildtyp, der bei Tier und Mensch die Tollwut auslöst und der von Pasteur adaptierte Typ, der als "virus fixe" bezeichnet wird.

Krankheit: Tollwut = Rabies = Lyssa. Die Inkubationszeit beträgt 10 Tage bis über 1 Jahr! In der Mehrzahl der Fälle tritt die Krankheit nach 1-3 Monaten auf. Je näher die Infektionsstelle am Kopf bzw. Gehirn liegt, desto kürzer ist die Inkubationszeit.

Als Vorboten der Erkrankung treten Juckreiz, Empfindungsstörungen und Schmerzen an der Eintrittspforte auf. Die Tollwut endet immer tödlich. Man unterscheidet 2 Formen: die "wilde Wut" und die "stille Wut". Im ersten Fall kommt es zu generalisierten Krämpfen und Spasmen im Rachen- und Kehlkopfbereich, die z.T. schon durch den Anblick von Wasser ausgelöst werden können (Hydrophobie). Die "stille Wut" zeigt eher Zeichen von Lähmungen. In beiden Fällen werden große Mengen Virus mit dem Speichel ausgeschieden, dessen Fluß stark durch die Beteiligung der Speicheldrüsen vermehrt ist. Der Tod tritt 4-6 Tage nach Auftreten der Krankheitserscheinungen auf und wird bei vollem Bewußtsein erlebt. Daher steht die Behandlung der Angstzustände und der sehr schmerzhaften Krämpfe im Vordergrund. Durch intensivmedizinische Maßnahmen kann der Tod um Wochen oder Monate herausgezögert, aber nicht verhindert werden. Bisher sind nur 2 Fälle des Überlebens in der gesamten Welt beschrieben worden und auch diese Fälle werden z.T. angezweifelt.

Übertragung: Durch den Biß infizierter Tiere. Praktisch keine Übertragung von Mensch zu Mensch. Bei Transplantationen ist die Hornhaut der Augen infektiös und kann eine Tollwut übertragen.

In unseren Breiten erfolgt die Ansteckung fast ausschließlich durch Wildtiere, meist Füchse (silvatische Form). In Entwicklungsländern herrscht die urbane Form vor (Haustiertollwut), die durch Haushunde oder streunende Hunde übertragen wird. In Amerika (hauptsächlich Südamerika) gibt es noch die "vampire" Form, die durch blutsaugende Fledermäuse auf Rinder übertragen wird und nicht unbedeutende wirtschaftliche Schäden anrichtet.

Die Häufigkeit der Tollwutfälle in der Welt liegt bei mehreren tausend bis -zehntausend Fällen. In der Bundesrepublik tritt die Tollwut selten auf (von 1951-1975 15 Fälle, davon 7 aus Reiseländern eingeschleppt. Tendenz: eher rückläufig).

Impfung und Therapie: Eine ursächliche Therapie der Tollwut gibt es nicht, mit Ausnahme der Impfung nach Ansteckung. Die Tollwut ist eine der wenigen Infektionskrankheiten, bei der nach der Ansteckung noch eine aktive Immunisierung durchgeführt werden kann. Im Gegensatz zu früheren Impfstoffen gelten die modernen, (in Europa, nicht in Entwicklungsländern verwendeten!) aus menschlichen Zellkulturen gewonnenen Vakzine als nicht mehr allergieauslösend und sehr gut verträglich. Bei Infektionsverdacht wird sofort mit einer aktiven Immunisierung begonnen, gleichzeitig wird ein spezifisches (human-) Immunglobulin als Sofortschutz verabreicht. Für den Fall eines Expositionsverdachtes gibt es von der WHO Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise unter Berücksichtigung verschiedener Grade der Exposition.

Die bloße Berührung und das beleckt werden durch ein verdächtiges Haustier alleine gilt noch nicht als Infektionsverdacht, sofern nicht Augen, offene Wunden oder Schleimhäute betroffen sind. In Tollwutgebieten gilt jedes Tier, das unprovoziert beißt, als tollwutverdächtig.

Als Maßnahme zur Ausrottung der Tollwut werden heute in Endemiegebieten (dazu gehört auch die Bundesrepublik!) Köder ausgelegt, die Impfstoff enthalten und Füchse immunisieren sollen.

 

 

Exanthematische Viruskrankheiten

Herpes (Dias IV 13, DK 20)

Das Herpes-simplex-Virus (HSV) wird in 2 Typen eingeteilt:

Typ 1 befällt meist Kinder, die dann einen Herpes labialis (Lippenbläschen) entwickeln.

Typ 2 tritt meist erst im Jugend- und Erwachsenenalter auf und führt meist zu einer Infektion im Genitalbereich (Herpes genitalis). Eine HSV 1- Infektion schützt nicht vor einer Infektion mit HSV 2, jedoch kommen Infektionen mit HSV 2 bei Menschen mit HSV 1 seltener vor.

Krankheiten: Herpes labialis bei HSV 1, Herpes genitalis bei HSV 2. Die Viren bleiben in den Nervenzellen persistent und können entlang der Nervenbahnen wandern. Daraus erklärt sich, warum die Bläschen immer innerhalb des gleichen Nervensegments auftreten. Durch diese Eigenschaft ist es aber der Körperabwehr nicht möglich, eine effektive Abwehr zu vermitteln. Die Erkrankung verläuft normalerweise gutartig, wobei Herpes genitalis wegen seiner Lokalisation wesentlich unangenehmer in Erscheinung tritt als Herpes labialis.

Komplikationen: Bei HSV 1 ist die schwerste Komplikation die Herpes-Enzephalitis, die besonders bei Immunschwäche auftreten kann (Immunsuppression, Krebs, AIDS). Eine HSV 2-Infektion der Mutter kann über die Geburtswege auf das Neugeborene übertragen werden und tödlich verlaufen.

Übertragung: HSV 1 durch Kontakt oder Schmierinfektion, HSV 2 durch Geschlechtsverkehr.

Impfung und Therapie: Eine Impfung ist derzeit noch nicht möglich. Der Durchseuchungsgrad in der Bevölkerung ist sehr hoch, der Antikörper-Titer deswegen und wegen unspezifischer Anstiege wenig aussagekräftig. In schweren Fällen ist eine Therapie mit ZoviraxR möglich.

 

Windpocken / Herpes zoster (Dias IV 15, IV 16, DK 9, DK10 / IV 19, IV 20)

Der Erreger ist das Varizella/Herpes zoster-Virus (VZV).

Das Virus gehört zur gleichen Gruppe wie die HSV-Viren, unterscheidet sich von diesen aber in vielen biologischen Eigenschaften.

Krankheiten: Varizellen (= Windpocken) und Zoster (= Gürtelrose). Bei der Erstinfektion mit dem Virus kommt es zu den extrem ansteckenden Windpocken. Auftreten meist schon im Kindesalter als harmlose Krankheit mit typischen Hautbläschen. Bei Immundefekten kann es zu schweren, tödlichen Verläufen kommen. Die Gürtelrose tritt erst in späteren Lebensabschnitten auf (meist nach dem 45. Lebensjahr) und stellt eine Reaktivierung einer früheren Infektion (Windpocken) dar. Zum segmentalen Auftreten kommt es durch die neurogene Verbreitung des Virus. Schwere Verläufe sind bei Immunschwäche möglich. Die Krankheit hinterläßt eine gute Immunität.

Übertragung: Aerogen (= auf dem Luftweg), daher auch der Name "Windpocken".

Impfung und Therapie: eine Impfung gegen Windpocken ist möglich und wird besonders gefährdeten Gruppen empfohlen (immunsupprimierten Kindern, seronegatives Klinikpersonal auf Kinderstationen etc.). Eine spezifische Therapie mit ZoviraxR und die Gabe von Hyperimmunserum ist in besonders schweren Fällen möglich.

 

Masern (Dias IV 8, IV 9)

Erreger der Masern ist das Morbillivirus.

Krankheit: Masern = Morbilli. Das Morbillivirus verursacht eine Infektionskrankheit, die nach einer Inkubationszeit von 9-12 Tagen mit erhöhten Temperaturen und einem Enanthem der Mundschleimhaut beginnt und später das typische Masernexanthem zeigt. Die Hautrötung beginnt zunächst am Kopf und breitet sich dann großfleckig über den gesamten Körper aus. Die Infektion führt fast immer zu einer erkennbaren Erkrankung.

Die häufigsten Komplikationen sind Otitis media (Mittelohrentzündung) und Bronchopneumonie. In seltenen Fällen (1:1000) kommt es zur Masernenzephalitis, die in ca. 10% zum Tode führt.

Übertragung: Von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion. Die Patienten sind vom 8. Tag nach der Ansteckung (also ungefähr bei Krankheitsbeginn) bis zum 6. Tag nach Ausbruch des Exanthems ansteckend. Die Erkrankung tritt gehäuft in den Wintermonaten auf.

Impfung und Vorbeugung: Eine aktive Schutzimpfung kann mit einem abgeschwächten Virusstamm durchgeführt werden. Die Impfung wird gewöhnlich mit weiteren Impfungen kombiniert, z.B. Röteln und Mumps und wird nach dem 12. Monat verabreicht (wenn alle mütterlichen Antikörper abgebaut sind!). Zur Verringerung der Ansteckungshäufigkeit kann eine Expositionsprophylaxe betrieben werden.

Schulkinder sind bis mindestens 1 Woche nach Ausbruch des Exanthems von der Schule fernzuhalten.

 

 

Röteln (Dia IV 3, DK 3)

Der Erreger der Röteln ist das Rubellavirus.

Krankheit: Rubella (Röteln). Die Röteln verlaufen als harmlose, exanthematische Krankheit, die in fast der Hälfte der Fälle ohne Krankheitszeichen verläuft.

Zu schweren Fällen mit Mißbildungen bis hin zum Fruchttod kommt es bei Infektionen während der Schwangerschaft, vor allem in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten. Am häufigsten kommt es zu Taubheit, Katarakt (Blindheit), Spina bifida, Gehirnmißbildungen und Herzfehlern. Letztere führen häufig zum intrauterinen Fruchttod. Nach dem 4. Monat kommt es wesentlich seltener zu Fruchtschädigungen.

Übertragung: Durch Kontakt, Tröpfcheninfektion und diaplazentar.

Impfung und Therapie: Wegen der möglichen Fruchtschädigungen wird allen Mädchen vor Beginn der Pubertät die Impfung empfohlen. Eine Kontrolle der Immunitätslage vor der Impfung ist wegen der geringen Nebenwirkungsrate nicht erforderlich.

 

Pocken (Dia IV 1, IV2)

Der Erreger der Pocken ist das Variolavirus.

Die Pockenviren sind die größten bekannten Viren (230*350 nm) und können gerade noch im Lichtmikroskop dargestellt werden. Die Pocken, eine der klassischen Infektionskrankheiten, sind seit Mitte der 70er Jahre ausgerottet. (Nur noch 4 Speziallaboratorien auf der Welt verfügen über eine Erlaubnis, diese Viren zu erhalten!). Es gibt zwar weitere Vertreter in der Familie der Pockenviren (wie z.B. Kuhpockenvirus oder Vacciniavirus), diese haben aber keine große Krankheitsbedeutung (und nichts zu tun mit den Windpocken!).

Krankheit, Übertragung und Impfung Die Pocken = Blattern = Variola vera sind heute nur noch von historischer Bedeutung: Die Pocken wurden aerogen übertragen (Ansteckungsquelle: nur der Mensch!), waren sehr ansteckend und die Letalität betrug bis zu 40%! Die Impfung erfolgte mit lebenden Vacciniaviren, mit der möglichen Nebenwirkung einer Enzephalitis. Die früher übliche Impfpflicht wurde abgeschafft. Die Impfung wird auch nicht mehr empfohlen, ein Impfzeugnis bei der Einreise darf von keinem Staat mehr verlangt werden.

 

 

Weitere Viruskrankheiten

Mumps (Dia DK 11, IV 11)

Der Erreger der Mumps ist ein Paramyxovirus (zu diesen gehören die Parainfluenzaviren und das Mumpsvirus).

Krankheit: Die Mumps ist eine häufige Erkrankung bei Kindern und jungen Erwachsenen. Nach einer Virusvermehrung im Respirationstrakt kommt es zur Virämie und anschließendem Befall der Ohrspeicheldrüse (Parotitis).

Als Komplikation kann eine Mumpsmeningitis und, vor allem nach der Pubertät, eine Orchitis auftreten (ca. 25%, Sterilität selten!). Ungefähr 1/3 der Fälle verläuft ohne Krankheitserscheinungen.

Übertragung: Durch Speichel oder Tröpfcheninfektion. Wegen der geringeren Kontagiosität ist die Durchseuchung im Kindesalter unvollständig.

Impfung und Vorbeugung: Die Impfung kann mit einer attenuierten (abgeschwächten) Mumpsvakzine erfolgen. Für Schwangere besteht die Möglichkeit einer passiven Immunisierung, die für 6-8 Wochen schützt. Vorbeugend kann man sich durch Expositionsprophylaxe schützen. Erkrankte Kinder sollen mindestens 2 Wochen vom Unterricht ferngehalten werden. Die Virusausscheidung beginnt einige Tage vor (!) der Erkrankung und endet etwa 1 Woche nach Krankheitsbeginn.

 

Infektiöse Mononukleose (Dia IV 10

Der Erreger ist das Epstein-Barr-Virus (EBV).

Krankheit: Mononucleosis infectiosa = Pfeiffer'sches Drüsenfieber. Fieber und Schwellung vor allem der Halslymphknoten sind typische Krankheitszeichen. Daneben ist die Beteiligung von Rachen, Mandeln und der Leber möglich. Das Virus bleibt, wahrscheinlich lebenslang, in Lymphozyten vorhanden und kann so auf dem Blutweg übertragen werden.

Übertragung: Speichel, Rachensekrete ("kissing disease"!), Kontakt -auch über Gegenstände-, Blut.

Impfung und Therapie: Zur Zeit noch nicht möglich.

 

Zytomegalie

Der Erreger der Zytomegalie ist das Zytomegalie-Virus (CMV).

Krankheit: Zytomegalie. Die Erstinfektion tritt meist schon in der Kindheit oder im Jugendalter auf (über 90% der Bevölkerung ist infiziert) und verläuft meist unbemerkt. Es kann zu grippeähnlichen Symptomen oder zum Bild der Mononucleosis infectiosa ("Pfeiffer'sches Drüsenfieber") kommen. Es kommt häufig zu Reaktivierungen, die als solche unerkannt bleibt. Gefährlich ist die Infektion bzw. Reaktivierung bei AIDS-, Krebs- und Transplantationspatienten, weil es zu schweren generalisierten Infektionen mit Organbeteiligungen kommen kann (Retinitis bei AIDS, Pneumonie, Hepatitis, Nephritis). Eine besondere Form stellt die intrauterine Infektion dar, die in 10% der Fälle zu teilweise schweren Mißbildungen führt. Während der Krankheit und der Reaktivierung kann das Virus monatelang im Speichel und Urin ausgeschieden werden.

Übertragung: Durch Kontakt oder Schmierinfektion, meist schon in der Kindheit.

Impfung und Therapie: Keine Impfung, lediglich passive Immunisierung mit Hyperimmunglobulinen. Bei Transplantations- und AIDS-Patienten kann mit Ganciclovir (CytovenR) behandelt werden.

 

Rotavirus-Erkrankungen

Erreger: Rotaviren.

Erst 1973 entdeckt. Die Form ist radförmig und führte zur Namensgebung.

Erkrankung: Nach einer Inkubationszeit von 2-4 Tagen Durchfall und Gastroenteritis bei Kleinkindern von 1/2 - 2 Jahren. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist die Erkrankung wegen der hohen Durchseuchung in der Bevölkerung selten und mild verlaufend. Alte und abwehrgeschwächte Personen erkranken gelegentlich. Die Hauptgefahr besteht durch eine mögliche Exsikkose (Austrocknung) der Säuglinge, was in Entwicklungsländern eine der häufigsten Todesursachen bei Säuglingen darstellt.

Übertragung: Durch Schmier- und seltener durch Tröpfcheninfektionen (fäkal-orale Übertragung), meist in den Wintermonaten. Das Virus wird auch von symptomlos Erkrankten übertragen.

Impfung und Therapie: Eine aktive Impfung gibt es bisher nicht, ebensowenig wie eine kausale (ursächliche) Therapie. Die symptomatische Therapie besteht im Ausgleich des Wasser- und Mineralstoffhaushaltes. Wichtig in Krankenhäusern ist die Einhaltung der hygienischen Vorschriften. Das Virus kann durch Kochen oder phenolische Desinfektionsmittel zerstört werden. Rein alkoholische oder Aldehydpräparate wirken schlecht!

 

Gelbfieber

Krankheit: Der Erreger wird den Flaviviren zugerechnet. Es werden 2 Formen von Gelbfieber unterschieden, das urbane und das silvatische (Dschungel-) Gelbfieber. Die Inkubationszeit beträgt 3-6 Tage. Die Erkrankung kann als leichte, fieberhafte Erscheinung bis hin zum schweren Krankheitsbild reichen, mit hämorrhagischem Fieber, Bradykardie, Ikterus, Blutungen und Niereninsuffizienz. Die Letalität liegt bei 10-50%.

Übertragung: Aedesmücken u.a. Für die Dschungelform dienen Affen, für die urbane Form der Mensch als Reservoir. Das Vorkommen beschränkt sich im Wesentlichen auf Zentralafrika und Südamerika.

Impfung und Therapie: Eine Vakzine mit adaptierten Viren steht in speziellen Gelbfieberimpfstellen zur Verfügung. Zur Bekämpfung der Vektoren eignen sich Insektizide.

 

Hepatitis (Dia IV 22)

Hepatitis = infektiöse Gelbsucht, Leberentzündung

Erreger: Hepatitis-A, -B, -C, -D und -E-Viren.

 

Zur Erklärung sei vorausgeschickt, daß

a) die verschiedensten Viren als eine Form der Organmanifestation eine Hepatitis verursachen können

b) es sog. "Hepatitisviren" gibt, die primär das typische Bild der Hepatitis hervorrufen

c) die klassische Einteilung der Hepatitis in "A", "B", "Non A Non B Hepatitis" revidiert werden muß.

 

Hepatitis A

Erreger ist das Hepatitis-A-Virus.

Krankheit: Epidemische Hepatitis. Die Inkubationszeit beträgt 3-8 Wochen. Das Krankheitsbild entspricht in etwa der Hepatitis B, verläuft aber gutartig und nicht chronisch.

Übertragung: Durch Lebensmittel und Wasser, gelegentlich als Schmutz- und Schmierinfektion über den fäkal-oralen Weg.

Impfung und Therapie: Die passive Immunisierung ist möglich und kann für Reisen in Endemiegebiete einen Schutz für ca. 6 Monate bieten. Wenn schon Serumantikörper vorhanden sind, ist die Immunisierung überflüssig. Neuerdings sind Impfstoffe zur aktiven Immunisierung erhältlich.

 

Hepatitis B

Erreger: Hepatitis B-Virus. Dieses Virus besitzt eine Größe von ca. 40 nm und vermehrt sich ausschließlich in Leberzellen.

Krankheit: (Serum-) Hepatitis. Die Inkubationszeit beträgt 2 Wochen bis 6 Monate, danach folgt die akute Infektionsphase die meist, aber nicht immer, von einem Ikterus (Gelbsucht) begleitet ist. Die Erkrankung kann verläuft in 0,5 - 1% tödlich, bei 80-90% kommt es zur anschließenden Heilung. Der Rest entwickelt eine chronische Infektion. Diese kann wiederum gutartig verlaufen mit nur minimalen Leberveränderungen. Ein anderer Teil entwickelt eine chronisch persistierende Hepatitis ohne Virusvermehrung mit nur geringen Leberschäden. Der Rest entwickelt eine fortschreitende, chronisch-aggressive Hepatitis mit Virusvermehrung und späterer Leberzirrhose. Ein Teil dieser Patienten entwickelt auch ein Leberzellkarzinom.

Die Diagnose stützt sich auf den Nachweis der verschiedenen HBV-Antigene und -Antikörper: Zuerst findet man HBs und HBe-Antigen (HBe zeigt aktive Virusvermehrung an). Später, etwa zum Zeitpunkt des sichtbaren Krankheitsbeginns, erscheinen Anti-HBc-Antikörper, die sehr lange erhalten bleiben und daher als Suchtest für eine stattgefundene Hepatitis B geeignet sind. HBe-Antikörper erscheinen erst gegen Ende der akuten Infektion und bleiben nicht nur einige Monate erhalten und zeigen damit eine kürzlich durchgemachte Infektion an. Zuletzt erscheinen die HBs-Antikörper, die ebenfalls sehr lange erhalten bleiben. Sie zeigen die beginnende Immunität an und können somit auch zur Kontrolle des Impferfolgs herangezogen werden.

Übertragung: Durch Blut und bluthaltige Produkte (parenteral) oder HBV-haltige Körperflüssigkeiten, z.B. Sperma (lokal). Es genügen kleinste Mengen, weshalb auch kontaminierte Injektionsnadeln (Fixer!) ansteckend sein können. Wegen des häufigen Vorhandenseins von kleinsten Verletzungen der Schleimhäute ist auch die Übertragung beim Geschlechtsverkehr möglich. Es gelten praktisch die gleichen Bedingungen wie bei der Übertragung des HIV-Virus (AIDS). Der Mensch (und wahrscheinlich einige Primaten) bilden das Erregerreservoir.

Risikogruppen sind Fixer, Dialysepatienten und Personal auf Dialysestationen und in klinischen Labors.

Impfung und Therapie: Eine Impfung gegen HBV ist möglich und wird Angehörigen von Risikogruppen empfohlen. Die passive Immunisierung mit Immunglobulinen nach Unfällen mit infektiösem Material ist möglich. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht.

 

Hepatitis C

Erreger ist das Hepatitis C-Virus. Das Virus wird den Flaviviren zugerechnet.

Krankheit: Erreger einer bisher als Parenterale Non-A-Non-B-Hepatitis bezeichneten Erkrankung. Da alle HBs-positiven Blutkonserven aus dem Verkehr gezogen werden, sind der größte Teil der Post-Transfusions-Hepatitiden durch Hepatitis-C-Viren verursacht. Die Erkrankung verläuft ähnlich der B-Hepatitis und kann chronifizieren. Ein hoher Anteil von Patienten mit einem primären Leberzellkarzinom weist HCV-Antikörper auf.

Erste Nachweismethoden mittels ELISA zeigen positive Ergebnisse erst ab dem 3.-4. Monat nach dem Krankheitsbeginn, nach wenigen Jahren verschwinden die Antikörper jedoch wieder. Neue Methoden sind in Vorbereitung und lassen eine wesentlich verbesserte Diagnostik erwarten.

Übertragung: Wie bei der Hepatitis B.

Impfung und Therapie: Bisher existiert kein Impfstoff, eine spezifische Therapie gibt es nicht.

 

Hepatitis D

Hierbei handelt es sich um ein "inkomplettes" RNA-Virus, das nur bei einer gleichzeitig existierenden B-Hepatitis existieren kann, da zur Komplettierung des Virus HBs-Antigen von HBV benötigt wird.

Die Infektion erfolgt entweder gleichzeitig mit der HBV-Infektion (Simultaninfektion) oder bei bestehender HBs-Antigen positiver Hepatitis B (Superinfektion).

Krankheit: Die HDV-Infektion kann eine bestehende HBV-Infektion verstärken oder erst klinisch in Erscheinung treten lassen.

Übertragung: Wie bei der Hepatitis B.

Impfung und Therapie: Bisher existiert kein Impfstoff, eine spezifische Therapie gibt es nicht.

 

Hepatitis E

Erreger ist ein RNA-Virus, das den Caliciviren zugerechnet wird.

Erkrankung: Erreger einer in Asien und Südamerika epidemisch bei jungen Erwachsenen auftretenden Hepatitis, die nicht chronifiziert. Die Inkubationszeit beträgt ca. 30-40 Tage.

Übertragung: Wahrscheinlich zumeist fäkal-oral. Die frühere Bezeichnung lautete "enterale Non-A-Non-B-Hepatitis".

Übertragung: Wie bei der Hepatitis A.

Impfung und Therapie: Bisher existiert kein Impfstoff, eine spezifische Therapie gibt es nicht.

 

AIDS

AIDS = Acquired Immuno Deficiency Syndrome

Erreger: HIV 1 (frühere Bezeichnungen: HTLV III, LAV), HIV 2 (in Deutschland selten)

Krankheit: AIDS = Erworbene Immunschwächekrankheit. Die Erstinfektion verläuft meist unbemerkt oder wie eine Mononukleose. Das Virus bleibt danach latent in T4-Lymphozyten und in Makrophagen. Der Träger ist klinisch gesund, kann das Virus aber weitergeben!! Die Inkubationszeit wird heute mit 7-8 Jahren angenommen. Durch Steuerungsgene des Virus kann das Virus aktiviert werden, so daß es zum Ausbruch von AIDS kommt. Eine Aktivierung bzw. Beschleunigung von AIDS kann auch durch andere Virusinfektionen hervorgerufen werden! Durch eine Verschiebung des Verhältnisses von Helfer-Lymphozyten zu Supressor-Lymphozyten (die Helfer-Zellen nehmen ab) kommt es zu einer Unterdrückung der sog. "zellvermittelten Immunität". Die zellvermittelte Immunität ist die, welche durch Lymphozyten (und nicht durch Antikörper) verursacht wird. Dadurch kommt es zu Infektionen, die normalerweise durch zelluläre Abwehrmechanismen des Körpers verhindert werden (z.B. Pneumocystis-Infektionen oder Infektionen durch atypische Mykobakterien).

Beginn: meist mit Allgemeinsymptomen (Fieber, Durchfälle, Gewichtsverlust) oder Lymphadenopathien, später kommt es dann zu besagten Infektionen mit opportunistischen Keimen, z.T. zusammen mit dem sonst seltenen Kaposi-Sarkom. Enzephalitiden kommen ebenfalls vor.

Übertragung: Durch Geschlechtsverkehr und Blutübertragungen oder Blutprodukte. Anfänglich in der westlichen Welt fast nur unter homosexuellen Männern verbreitet, findet es sich heute auch bei Frauen. Fixer sind sehr häufig betroffen, einerseits durch die Übertragung durch Nadeln, andererseits durch Prostitution zur Geldbeschaffung. Ebenso kommt die Erkrankung bei Prostituierten und Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern gehäuft vor. Hämophiliepatienten waren in der Vergangenheit ebenfalls durch infizierte Konserven gefährdet.

Prophylaxe: Beim Geschlechtsverkehr Kondome benutzen. Medizinisches Personal ist besonders gefährdet beim Umgang mit Blut und Körpersekreten. Daher sind geeignete hygienische Maßnahmen im Umgang mit Patienten -auch HIV-negativen!- zu treffen (Gummihandschuhe beim Blut abnehmen, Zahnarzt: Handschuhe und Mundschutz, evtl. Schutzbrille). Normale soziale Kontakte (Hand geben, Patient waschen etc.) stellen KEINE Infektionsgefahr dar!

Impfung und Therapie: eine ursächliche Behandlung gibt es bisher noch nicht, lediglich die Symptome können gemildert und der Zeitpunkt des Todes kann hinausgezögert werden. Eine Impfung wird es möglicherweise einmal geben, konkrete Aussichten darauf gibt es aber noch nicht.

 

 

E) Protozoenerkrankungen

Amöben

Krankheit: allgemein: Amöbiasis. Beispiel: Amöbenruhr durch Entamoeba histolytica. Durchfallerkrankung durch Dickdarmentzündung, ähnlich der bakteriellen Ruhr durch Shigellen. Häufig in Tropen und Subtropen, bei uns selten, z.B. durch Tourismus. Komplikationen: Organabszesse, besonders der Leber.

Nachweis: erfolgt mikroskopisch im Stuhl. Apathogene Amöben sind häufig.

Infektionsquelle: Fäkal - oral durch Aufnahme der Zysten über Wasser und Nahrungsmittel.

Therapie und Prophylaxe: Vorbeugung durch allgemeine Hygiene (Wasser abkochen). Therapie mit Antiprotozoika.

 

Lamblien

Krankheit: Lambliasis (Lamblienruhr). Erreger ist Lamblia intestinalis. Die Erkrankung verläuft meist milde oder symptomlos.

Nachweis: s. Amöben.

Infektionsquelle: ähnlich Amöben.

Therapie und Prophylaxe: s.u. Amöben

 

Trichomonaden

Krankheit: Trichomoniasis. Erreger: Trichomonas vaginalis. Bei der Frau Auftreten von Ausfluß, Kolpitis (Scheidenentzündung) und Urethritis (Harnröhrenentzündung), beim Mann meist symptomlos. Relativ häufige, nicht meldepflichtige Geschlechtskrankheit.

Nachweis: durch ein ungefärbtes Nativpräparat.

Infektionsquelle: Geschlechtsverkehr, u.U. feuchte, Gemeinschaftshandtücher in Sauna oder Schwimmbad.

Therapie und Prophylaxe: hygienische Maßnahmen und -wichtig- Partnerbehandlung. Therapie mit Metronidazol oral und / oder vaginal.

 

Trypanosomen

Krankheit: Schlafkrankheit durch Trypanosoma gambiense und Trypanosoma rhodesiense, Chagas-Krankheit durch Trypanosoma cruzii (Tropenkrankheiten). Die "Schlafkrankheit" wird durch das Eindringen der Erreger in das ZNS (Monate bis Jahre nach der Infektion) hervorgerufen, was unbehandelt fast immer zum Tode führt. Bei der Chagas-Krankheit werden besonders Herzmuskel- und Nervenzellen befallen, wodurch es zu tödlichen Verläufen kommen kann.

Nachweis: Durch einen (nach Giemsa) gefärbten Blutausstrich.

Infektionsquelle: Chagas-Krankheit durch Raubwanzen, Schlafkrankheit durch Stechmücken (Tse-Tse-Fliege). Der Wirtswechsel ist für die Krankheitserreger notwendig (ähnlich Malaria).

Therapie und Prophylaxe: Hygienische Maßnahmen (Wanzen), Repellentien (Mücken-Abwehr-Mittel), Moskitonetz, bedeckende Kleidung etc. Therapie mit (z.T. arsenhaltigen) Antiprotozoika.

 

Toxoplasmen

Krankheit: Toxoplasmose. Erreger: Toxoplasma gondii. Bei Erwachsenen meist unbemerkte Erkrankung, bei Kindern und Jugendlichen meist nur leichte Symptome. Gefährlich ist die Erkrankung der Mutter während der Schwangerschaft für den Feten. Es kann zum Abort oder schweren Mißbildungen kommen, v.a. innerhalb des 1. Trimenon, während der Organogenese. Obwohl prinzipiell alle Organe betroffen sein können, sind besonders häufig zerebrale Verkalkungen, eine Chorioretinitis oder ein Hydrozephalus (auch Kombinationen davon) festzustellen.

Infektionsquelle: Genuß von rohem Fleisch (auch als Tartar oder "Mettwurst"!) von infizierten Tieren und Katzenkot. Die Durchseuchung der Bevölkerung ist sehr hoch und nimmt mit steigendem Lebensalter zu (Faustregel: 1% pro Lebensjahr).

Therapie und Prophylaxe: In der Schwangerschaft unbedingt Genuß von rohen Fleischprodukten und Kontakt zu Katzen vermeiden, falls noch keine Immunität vorliegt. Die Immunitätslage kann serologisch festgestellt werden. Die Therapie kann mit Antiprotozoika erfolgen, ist in der Schwangerschaft aber nicht ohne Risiko.

 

 

Plasmodien

Krankheit: Malaria. Es gibt verschiedene Malariaformen, die durch verschiedene Malariaerreger hervorgerufen werden. Die schwerste Form der Malaria ist die Malaria tropica, verursacht durch Plasmodium falciparum. Andere Malariaformen sind die Malaria tertiana oder Malaria quartana, die ihren Namen durch den Fieberverlauf erhalten haben: Malaria tertiana hat 2 fieberfreie Tage, Malaria quartana 3 fieberfreie Tage zwischen den Fieberanfällen, so daß das Fieber am 3. bzw. 4. Tag wiederkehrt. Die Krankheit gab es früher auch bei uns in Sumpf- und Moorgebieten. Die Zahl der Neuerkrankungen wird auf etwa 100 Mio. (!) jährlich geschätzt, die Zahl der Todesfälle auf ca. 1 Mio.(!).

Infektionsquelle: Die Übertragung erfolgt durch den Stich der weiblichen Anophelesmücke. Der Krankheitserreger (Plasmodium) benötigt den Wirtswechsel auf die Mücke für seine Entwicklung.

Therapie und Prophylaxe: (s.a. Trypanosomen): Mückenbekämpfung durch Pestizide, Mückenabwehr durch Repellentien, Kleidung und Moskitonetze, Verhaltensmaßnahmen (Mücken fliegen erst nach Einbruch der Dämmerung), Anti-Malaria-Mittel zur Prophylaxe und Therapie. Zur Prophylaxe gibt es, je nach Lokalität, verschiedene Empfehlungen zur medikamentösen Prophylaxe. Extrem wichtig ist dabei der Beginn der Prophylaxe schon vor Antritt und der Abschluß nach Beendigung der Reise (1 Woche vor Erreichen bis 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebietes!).

Probleme bei der Bekämpfung der Malaria: Die Mücken sind teilweise resistent geworden gegen Pestizide. Die Plasmodien sind z.T. resistent geworden gegen die Malariamittel.

 

Pneumocystis carinii

Krankheit: Interstitielle plasmazelluläre Pneumonie. Dabei handelt es sich um eine Infektion der Lungen mit Beeinträchtigung der Atmung durch Verstopfung der Alveolen (Lungenbläschen) mit großen Sekretmassen. Früher wurde die Erkrankung hauptsächlich bei Frühgeborenen und Säuglingen in Heimen beobachtet, heute ist sie eine typische Erkrankung von AIDS-Patienten.

Infektionsquelle: Der Erreger kommt ubiquitär, d.h. überall in der Umwelt vor.

Therapie und Prophylaxe: Wegen des ubiquitären Vorkommens ist eine Prophylaxe durch Vermeidung von Infektionsquellen kaum möglich. Da Erkrankte aber als besonders kontagiös gelten, ist eine Isolierung angebracht. Zur Therapie und Prophylaxe sind inzwischen Antibiotika und Antiprotozoika erhältlich (z.B. Pentamidin-Spray).

 

 

F) Wurmerkrankungen und sonstige Parasitosen

Bandwürmer (Zestoden)

 

Rinderbandwurm

Krankheit: Täniasis. Erreger: Taenia saginata. Krankheitssymptome sind uncharakteristische Abdominalbeschwerden und Abmagerung des Befallenen.

Infektionsquelle: Finnenhaltiges Fleisch. Durch den Genuß von (Muskel-)fleisch gelangt die Larve in den Dünndarm, heftet sich dort fest und entwickelt sich zum fertigen Bandwurm. Die Größe des erwachsenen Wurms beträgt bis zu 10 m!

Therapie und Prophylaxe: Der Mensch ist der einzige Endwirt, das Rind der einzige Zwischenwirt (Labmagen!). Die Fleischbeschau zeigt wegen der geringen Größe und Zahl der Finnen keinen großen prophylaktischen Erfolg. Zur Prophylaxe sollte kein rohes oder halbgares Fleisch gegessen werden (Gehacktes, Steak). Menschliche Fäkalien dürfen nicht auf Viehweiden gebracht werden. Finnen werden durch Erhitzen auf 50 oder längeres Einfrieren abgetötet. Zur Therapie gibt es Wurmmittel (Anthelmintika).

 

Schweinebandwurm

Krankheit: Täniasis. Erreger: Taenia solium. Größe ca. 3 m. Die Krankheitssymptome sind ähnlich dem Rinderbandwurm. Wird der Mensch jedoch zum Zwischenwirt, so entsteht die weitaus gefährlichere Zystizerkose, bei der sich Finnen u.a. in die Muskulatur und das Gehirn absetzen können.

Infektionsquelle: Genuß von finnenhaltigem Schweinefleisch, Aufnahme von Wurmeiern ( Ì Zystizerkose!).

Therapie und Prophylaxe: Fleischbeschau (Finnen sind relativ gut zu erkennen), sonst wie beim Rinderbandwurm. Wegen der Gefahr der Zystizerkose (nach Aufnahme von Bandwurmeiern) dürfen Salate etc. nicht mit Fäkalien gedüngt werden!

 

Fischbandwurm

Krankheit: Fischbandwurmerkrankung. Erreger: Diphyllobothrium latum. Der Wurm kann bis zu 20 m lang werden, oft finden sich mehrere Würmer gleichzeitig! Die Symptome sind ähnlich wie bei den anderen Bandwürmern, zusätzlich kann es durch den Vitamin B12-Verbrauch des Parasiten zur perniziösen Anämie kommen.

Infektionsquelle: Genuß von rohem Fleisch. Der Mensch und verschiedene andere Säugetiere sind Endwirte. Der Wurm benötigt 2 verschiedene Zwischenwirte: Kleinkrebse oder Wasserflöhe und den Fisch.

Therapie und Prophylaxe: Vorkommen in Fluß- und Seengebieten. Bei uns kommt dieser Bandwurm kaum vor. Die Prophylaxe besteht im Verzicht auf rohes Fischfleisch. Die Therapie ist wie beim Rinderbandwurm.

 

Hundebandwurm

Krankheit: Echinokokkose. Die Größe der Bandwürmer ist vergleichsweise gering, nur ca. 1-6 mm! Die Echinokokkose kommt in 2 Formen vor, die beide sehr ernste Erkrankungen darstellen, da der Mensch hier als Zwischenwirt dient und somit von den Larven befallen ist. Meistens siedeln sich die Larven in der Leber ab und machen erst relativ spät Beschwerden, z.B. durch Verdrängungserscheinungen. Gefährlich ist das Platzen einer Hydatide (enthält Kopfanlagen der Bandwürmer), das zum Schock führen kann.

Infektionsquelle: Echinococcus granulosus: Hunde. Endwirte besonders Schafe und der Mensch. Die Infektion erfolgt durch Aufnahme von Wurmeiern (z.B. über kontaminierte Beeren und Kräuter). Echinococcus multilocularis: Der Wirt ist gewöhnlich der Fuchs, der Zwischenwirt die Feldmaus, gelegentlich der Mensch. Verbreitet ist der Parasit vor allem im Schwarzwald und den Alpengebieten.

Therapie und Prophylaxe: Prophylaxe: Regelmäßige Wurmkuren bei den Hunden durchführen, keine Verfütterung von rohem Schaffleisch.

Die Therapie besteht bei E.granulosus in der chirurgischen Entfernung des befallenen Gewebes, bei E.granulosus ist die chirurgische Therapie wegen des infiltrativen Wachstums und des späten Erkennens meist nicht mehr möglich. Durch neue Wurmmittel sollen vereinzelt schon gewisse Therapieerfolge erzielt worden sein.

 

 

Rund- und Fadenwürmer (Nematoden)

 

Oxyuren

Krankheit: Oxyuriasis. Erreger: Enterobius vermicularis = Oxyuris vermicularis = Madenwurm. Größe ca. 2,5 mm (m), ca. 1 cm (w). Bekannteste Wurmerkrankung, da auch bei uns sehr häufig. Am häufigsten tritt der Befall im Kindesalter auf. Symptome sind abendliches und nächtliches Afterjucken. Dies erklärt sich aus der Tatsache, daß die Weibchen nachts zum Anus wandern und dort ihre Eier ablegen. Die Würmer entwickeln und halten sich im Darmkanal auf. Gelegentlich kann man sie in frisch abgesetztem Stuhl entdecken.

Infektionsquelle: Die Infektion geschieht über Schmierinfektion fäkal-oral oder über das Einatmen von Staub aus kontaminierter Wäsche. Die Eier reifen außerhalb des Körpers an der Luft innerhalb von 4-8 Stunden heran und sind danach infektionstüchtig, so daß eine Autoinfektion möglich ist.

Nachweis: Im Stuhl finden sich nur selten Wurmeier. Erfolgreicher zum Nachweis ist ein sog. Klebestreifenpräparat aus der Analregion.

Therapie und Prophylaxe: Allgemeine hygienische Maßnahmen Nägel kurz schneiden, häufiges waschen der Analregion und der Finger, besonders vor dem Essen etc.). Die konsequent durchgeführte Wurmkur (z.B. 1Tabl. VermoxR als Einmaldosis) ist Therapie und Prophylaxe. Es sollen alle Familienmitglieder gleichzeitig behandelt werden, um eine gegenseitige Neuansteckung zu verhindern und die Wäsche und Bettwäsche ist nach der Therapie zu wechseln. Die Kur ist nach 8 Tagen zu wiederholen.

Wichtig: Auch das Pflegepersonal kann sich leicht anstecken, wenn die Regeln der Hygiene nicht beachtet werden!

 

Askariden (Spulwürmer)

Krankheit: Askariasis. Erreger: Ascaris lumbricoides. Größe ca. 20 cm (m), ca. 30 cm (w). Weltweit sehr häufige Erkrankung (1/4 der Weltbevölkerung!), in unseren Breiten seltener als in Mittelmeerländern. Der Befall mit Askariden kann, auch abhängig von der Anzahl der Würmer, verschiedene Symptome hervorrufen, z.B. einen Ileus (Darmverschluß), wenn sich mehrere Würmer verknäueln. Die Erkrankung verläuft häufig symptomlos, die Eosinophilie und das kurzzeitig auftretende Lungeninfiltrat werden meist nicht bemerkt. Husten und leichtes Fieber können zu Beginn der Erkrankung auftreten, wenn die Würmer die Trachea hochwandern. Der Parasit wird häufig erst dann bemerkt, wenn er im Stuhl oder beim Erbrechen ans Tageslicht befördert wird.

Infektionsquelle: Infektion durch Verschlucken der reifen Eier. Diese reifen nach Ausscheidung mit dem Stuhl innerhalb 2-3 Wochen im Freien und können über 5 Jahre im Freien überleben, wenn sie nicht austrocknen! Im Darm schlüpfen die Larven aus, durchbohren die Darmwand und wandern auf hämatogenem Weg über die Leber in das rechte Herz in die Lunge zur Trachea, wo sie nach Husten verschluckt werden und als erwachsene Würmer wieder in den Darm gelangen. Etwa 2 Monate nach der Infektion werden neue Eier mit dem Stuhl ausgeschieden.

Therapie und Prophylaxe: Hygienische Maßnahmen, ähnlich wie bei Oxyuren, jedoch ist hier kaum eine Autoinfektion zu befürchten.

 

Trichinen

Krankheit: Trichinellose. Erreger: Trichinella spiralis. Größe ca. 1-3 mm. Nach Aufnahme der Larve entwickeln sich Männchen und Weibchen im Dünndarm. Nach der Befruchtung bohren sich die Weibchen in die Darmwand und legen dort Larven ab, die über den Blutstrom bevorzugt in die quergestreifte Muskulatur einwandern. Dort kapseln sie sich ab und bleiben u.U. jahrzehntelang lebensfähig. Die Symptome der Krankheit hängen von der Lokalisation der Trichinen ab (z.B. Zwerchfell oder Augenmuskeln). Es kann zu Fieber und rheumatischen Beschwerden kommen. Diagnostisch bedeutsam ist das Auftreten einer Eosinophilie und radiologisch nachweisbare Verkalkungsherde.

Infektionsquelle: rohes infiziertes Fleisch.

Therapie und Prophylaxe: Durch die Fleischbeschau ist die Krankheit bei uns nahezu ausgerottet. Gelegentlich kommt es zu kleinen Epidemien nach Schwarzschlachtungen oder Genuß von Wildschweinfleisch.

 

 

Saugwürmer und Egel (Trematoden)

 

Schistosomen

Zu den bekanntesten Vertretern dieser Würmer gehört die Gattung Schistosoma (Pärchenegel, Größe ca. 6-20mm (m), ca. 7-28 mm (w)), Erreger der sog. Bilharziose, einer in wärmeren Gegenden sehr verbreiteten Wurmerkrankung (schätzungsweise mehrere hundert Millionen Erkrankte!), die zu Erkrankungen von Lunge, Darm, Leber und Blase führen. Als Spätfolgen treten gehäuft Blasenkarzinome auf.

Therapie und Prophylaxe: Die Ausscheidung der Eier erfolgt über den Darm oder die Blase. Z.T. können auch Tiere als Endwirte befallen sein. Die Würmer sind an die Entwicklung in bestimmten Wasserschnecken gebunden und können die Haut des Menschen durchbohren. Daher sollte man in gefährdeten Gebieten nicht baden. Die Therapie ist langwierig, und die verwendeten Substanzen sind relativ toxisch!

 

 

 

Sonstige parasitäre Erkrankungen

 

Milben

Es gibt parasitierende und nicht-parasitierende Milben. Zu den nicht-parasitierenden Milben gehört beispielsweise die Hausmilbe, die in Bettwäsche, Teppichboden etc. existiert, sich von toter Materie ernährt (z.B. abgeschilfertem Epithel) und dem Menschen im Prinzip nicht schadet. Trotzdem können diese Milben Beschwerden verursachen, weil deren eingetrockneter Kot bei Allergikern häufig eine sog. Hausstauballergie auslöst.

 

Parasitierende Milben (Dia Pa 3)

Krätzmilben: Größe ca. 0,3 mm, erwachsene Tiere besitzen 4, die Larven 3 Beinpaare.

Erkrankung: Krätze (Skabies)

Symptome: Die Tiere graben Gänge in die Haut, die sich durch abgelegte Kotpartikel dunkel abzeichnen. Dort werden auch die Eier abgelegt, aus denen nach 3-5 Tagen die Larven schlüpfen. An den befallenen Stellen tritt, besonders nachts, starker Juckreiz auf, daher findet man regelmäßig Kratzspuren. An den Austrittsstellen kommt es durch Reizung zu Knötchen und Pusteln. In der Folge kann es zu De- und Hyperpigmentierungen kommen. Allergisch bedingt, kann es zu Hauterscheinungen am ganzen Körper kommen.

Bevorzugte Stellen des Befalls sind: Falten der Finger- und Zehengelenke (Interdigitalfalten), Fußgelenke, die Anogenitalregion und die Brustwarzen.

Komplikationen können entstehen, wenn es durch Kratzen zu bakteriellen Superinfektionen kommt, die sehr ausgedehnt sein können, z.B. bei der sog. Scabies norwegica.

Übertragung: Meist durch körperlichen Kontakt von Mensch zu Mensch.

Bekämpfung: Schwefelpräparate und Insektizide (z.B. JacutinR).

 

Zecken (Dias Pa 1, Pa 2)

In unseren Breiten spielt vor allen der Holzbock (Ixodes ricinus) eine Rolle als Überträger von bakteriellen und viralen Infektionen.

 

Symptome: nach dem Zeckenbiß kommt es zu einer von der Bißstelle ausgehenden Rötung, die sich zentrifugal ausbreitet. Später kann es zu Nervenerkrankungen oder einer Meningitis kommen.

Therapie: z.B. Penicilline, Cephalosporine, Tetracyclin.

 

Therapie und Prophylaxe der FSME: Eine aktive Impfung ist möglich und wird für besondere Berufsgruppen empfohlen. Eine passive Immunisierung ist nach Zeckenbiß nur innerhalb 3 Tagen möglich.

Bekämpfung: Eine Ausrottung der Zecken als Waldbewohner und Parasit auf Wildtieren ist praktisch nicht möglich, so daß nur der Schutz vor Zeckenstichen durch bedeckende Kleidung bleibt.

 

c) Zeckenrückfallfieber durch Borrelia duttoni.

Überträger ist eine Wanderzecke (sucht nachts den Wirt zur Blutmahlzeit auf und verläßt ihn wieder. Kommt in Mitteleuropa nicht vor.

 

Läuse (Dia Pa 6, DK32)

Läuse sind, ebenso wie Zecken und Flöhe, blutsaugende Insekten.

Arten: Filzläuse (Schamhaar), Kleiderläuse und Kopfläuse parasitieren den Menschen. Die abgelegten Eier nennt man Nissen.

Erkrankung: Pediculosis. Vorkommen bei schlechten hygienischen Verhältnissen und ungenügender Körperpflege. Die Bedeutung der Läuse liegt in ihrer Funktion als Vektor (Überträger) von Infektionskrankheiten.

Erkrankungen, die durch Läuse übertragen werden: Läuserückfallfieber (Borrelia recurrentis), epidemisches Fleckfieber (Rickettsia prowazekii), Fünftagefieber (Rochalimaea quintana).

Flöhe (Dia Pa 8, Pa 5)

Arten: Menschenfloh, Rattenfloh, Hundefloh etc. Die Flöhe lassen sich unter dem Mikroskop bei schwacher Vergrößerung voneinander unterscheiden. Sie bevorzugen bestimmte Wirte, können den Wirt aber auch wechseln, z.B. wenn dieser stirbt. So konnte z.B. die Pest über den Floh von der Ratte auf den Menschen übertragen werden.

Übertragene Krankheiten: Pest (früher; Y.pestis), endemisches oder murines Fleckfieber (R.typhi). Gurkenbandwurm und Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) können ebenfalls über Flöhe übertragen werden.

 

Wanzen (Dia Pa 9)

Sind stechend-saugende , z.T. geflügelte Insekten.

Beispiele: Bettwanze (kein Krankheitsüberträger), Raubwanzen (Chagas-Krankheit durch Trypanosoma cruzi).

 

 

G) Impfungen

IV. Das Gebiet der Schutzimpfungen umfaßt folgende Themen

 

Definition und Zweck der Impfung (Immunisierung), Indikationsstellungen, Anforderungen an Impfstoffe.

Definition der aktiven und passiven Immunisierung, Vor- und Nachteile der einzelnen Immunisierungsarten, verwendete Impfstoffe, Beispiele.

Definition und Beispiele von Impfreaktionen und Impfkomplikationen.

Empfohlene Impfungen und Impfkalender.

Erforderliche und empfohlene Impfungen im internationalen Reiseverkehr und Chemoprophylaxe bei Malaria.

 

 

Definition und Zweck der Impfung

Eine Impfung (Immunisierung) soll Schutz vor einer Infektion mit einem spezifischen Krankheitserreger bieten oder zumindest den Krankheitsverlauf abmildern.

 

Definition der aktiven und passiven Impfung (Immunisierung)

Die aktive Immunisierung

bewirkt eine Eigenproduktion von Antikörpern, die gegen bestimmte Krankheitserreger gerichtet sind, z.B. Poliovirus.

Der Vorteil der aktiven Immunisierung liegt in der langen Wirkungsdauer, da neue Antikörper nachgebildet werden können. Bei einem neuerlichen Kontakt (Auffrischimpfung oder Infektion) kommt es zum sprunghaften Anstieg der Antikörperkonzentration (Boosterung), sodaß keine Krankheit mehr entsteht. Der Nachteil der aktiven Impfung besteht darin, daß der Schutz nicht sofort wirkt, sondern erst aufgebaut werden muß.

Die passive Immunisierung

bietet den Vorteil des sofortigen Schutzes, hat aber den Nachteil der kurzen Wirkungsdauer.

In bestimmten Fällen kann eine gleichzeitige aktive und passive Immunisierung erfolgen, z.B. bei der Tetanusprophylaxe.

 

Verwendete Impfstoffe

Immunglobuline zur passiven Immunisierung. Diese können vom Tier oder vom Menschen stammen, wobei Immunglobuline vom Menschen vorzuziehen sind.

 

Zur aktiven Immunisierung gibt es unterschiedliche Arten von Impfstoffen:

Lebende Erreger

Diese sind aber in ihrer Wirkung abgeschwächt, z.B. bei Polio-Schluckimpfung.

Totimpfstoffe

Hier werden die Erreger vorher abgetötet und komplett (z.B. Pertussis) oder nur Teile davon zur Impfung verwendet.

Toxoid

Eine andere Form eines Impfstoffes stellt das "Toxoid" dar, welches ein inaktiviertes Toxin des Krankheitserregers enthält, z.B. Tetanustoxoid.

 

Indikationsstellungen

Vor der Impfung muß geklärt werden, ob der Impfling impffähig ist. Die Impffähigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. darf nicht während einer fieberhaften Erkrankung geimpft werden und zu bestimmten Impfungen müssen Abstände eingehalten werden, Allergien müssen beachtet werden usw.

 

Anforderungen an Impfstoffe

Impfstoffe müssen alle staatlich zugelassen sein. Die Methoden der Herstellung, Prüfung und die Wirksamkeit der Chargen ist durch Gesetze und staatliche Verordnungen geregelt.

 

 

Impfkalender

Es gibt sog. Impfkalender, in denen die empfohlenen Impfungen und die günstigsten Zeiten aufgeführt sind.

 

Beispiele einiger Impfungen

Gegen Viren

Polio, Masern, Mumps, Röteln, Grippe, Hepatitis B, Tollwut, Gelbfieber.

Gegen Bakterien oder deren Toxine

TBC, Pertussis, Tetanus, Diphtherie, Typhus, Cholera, Meningokokkenmeningitis, Pest.

 

 

 

 

Definition und Beispiele von Impfreaktionen und Impfkomplikationen

Immunantwort

Der gesunde Organismus reagiert nach einer Impfung mit einer Immunantwort. Diese kann lokal an der Impfstelle zu Rötung und Schwellung führen, oder auch systemische Wirkungen zeigen, wie z.B. erhöhte Temperatur oder Abgeschlagenheit. Diese Wirkungen sind nur kurzdauernd und reversibel.

Impfkomplikation

Diese ist von schwererer Natur, z.B. eine Osteitis nach BCG-Impfung oder zentralnervöse Wirkungen nach Masernimpfungen.

 

Erforderliche und empfohlene Impfungen im internationalen Reiseverkehr und Chemoprophylaxe bei Malaria

Für Reisen in verschiedene Länder sind bestimmte Impfungen, z.B. Gelbfieberimpfungen vorgeschrieben, die durch ein anerkanntes Impfzertifikat nachgewiesen werden müssen.

Die Chemoprophylaxe der Malaria stellt eine wichtige Vorsorgemaßnahme für Reisen in Malariagebiete dar. Wegen der unterschiedlichen und sich dauernd ändernden Resistenzlage der Plasmodien, ist die individuelle Beratung in einer Impfsprechstunde oder die Information über neue Literatur vor Antritt der Reise sehr zu empfehlen.

Die Malariaprophylaxe muß in jedem Fall vor Einreise in Malariagebiete begonnen sein und darf erst nach Verlassen des Gebietes beendet werden. In beiden Fällen sind Mindestzeiten zu beachten!

 

 

 

 

V. Das Gebiet der Geschlechtskrankheiten umfaßt folgende Krankheiten:

 

Gonorrhoe bei Mann und Frau, angeborene und erworbene Syphilis, Stadieneinteilung der Syphilis, Ulcus molle, gesetzliche Bestimmungen hinsichtlich der Geschlechtskrankheiten.

 

Einzelheiten hierzu siehe Repetitorium Dermatologie!

 

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